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Aktualisiert: 10. Juni 2025
„Ein paar hundert Thaler würden mir zunächst sehr gelegen kommen, da ich einige Verpflichtungen habe.“ „Ein paar hundert Thaler? Die habe ich nicht hier. Da müßte ich erst an Brix schreiben.“ „Gieb mir ein paar Zeilen an den Verwalter,“ wandte Tankred ein. „Er ist stets bei Kasse und wird mir auf Deine Anweisung gleich zahlen.“
Und Gegenmaßregeln? Eine Zwangsvollstreckung? Sie zu beantragen, war sicher zwecklos. Tankred wußte, daß das alles nicht ohne Brix' Einwilligung geschehen war, und ohne die näheren Umstände zu kennen, war es für ihn zweifellos, daß ein solches Vorgehen sich auf besonders schwerwiegende Argumente stützte.
„Ich würde Ihrem Vetter Folgendes erklären,“ erwiderte sie deshalb, Theonies Wunsche willfahrend: „Vorbedingung sei, daß er Falsterhof sofort verlasse und bei Justizrat Brix schriftlich erkläre, daß er niemals ohne Aufforderung dahin zurückkehren werde, auch keine Rechte auf irgend einen Teil Ihres Vermögens habe.
„Es geht nicht, ich kann Dich nicht heiraten, Tankred,“ entgegnete sie, ihn zum erstenmal bei seinem Vornamen nennend. „Nicht aus Motiven, wie Du sie hinstellst, sondern weil ich nie wieder einen Mann zu lieben vermag. Aber gehen wir in Frieden auseinander. Ich bitte Dich, fünfzigtausend Mark von mir anzunehmen, damit Du Dir etwas kaufen oder pachten kannst. Sie stehen Dir beim Justizrat Brix zur Verfügung.
„Ich hatte mich schon in die Rolle des Ambos gefunden,“ erklärte sie Brix, „aber jetzt will ich wieder der Hammer sein und will es bleiben für meinen Enkelsohn. Das Glück streckt die Hände nach mir aus, ich will sie ergreifen. Nur deshalb stehen wir so oft frierend am Wege, weil wir die Winke des Schicksals nicht richtig zu deuten verstehen.
Schon war Justizrat Brix bei mir, um einen Vergleich anzubahnen, aber da meine Schwiegereltern einen solchen dahin auffassen, daß sie nach wie vor auf der ganzen Rente bestehen, so ist eben nichts zu machen.
Es war das Schreiben, welches er vor Wochen von Theonie erhalten hatte, und es lautete wie folgt: ‚Nachdem mein Vetter Tankred von Brecken schriftlich erklärt hat, daß er keinerlei rechtliche Erbansprüche an den Nachlaß meines Vaters besitzt, insbesondere sich auch der Einrede begeben hat, diesbezügliche Zusicherungen von seiten meiner verstorbenen Mutter empfangen zu haben, bestätige ich hierdurch meine Zusage, ihm die Summe von fünfzigtausend Mark sofort auskehren zu wollen, und habe meinen Sachwalter, Justizrat Brix, mit den betreffenden Anweisungen versehen.
Von Brix war ihm erklärt worden, daß gerade an diesem Tage auf seinen speziellen Antrag die Bestätigung einer vorläufigen Kuratel über Gretes Vermögen eingetroffen sei, und daß Tressens jetzt zu irgend welchem Vergleiche um so weniger geneigt seien. Er vermöge in der Sache nicht nur nichts zu thun, sondern müsse auch eine Vermittlung ablehnen.
In Tankred von Brecken waren nach der Unterredung mit dem Justizrat Brix keinerlei Besorgnisse oder Zweifel aufgestiegen, sondern die Auseinandersetzung hatte sogar seine Zuversicht verstärkt. Er sagte sich einerseits, daß man ihm keine guten Worte geben würde, wenn man sich sicher fühlte und sein Entgegenkommen nicht brauchte, und anderseits schätzte er den Wert der gewonnenen Zeit.
Sie weiß nichts von meinem Hiersein?“ schloß sie fragend; und nachdem Hanne dies verneint hatte, nahm sie Abschied und richtete ihre Schritte über den Hof nach dem Herrenhause. Tief herabstimmend waren die Eindrücke, die sie dabei empfing. Was Brix ihr gemeldet hatte, blieb noch weit hinter der Beschreibung zurück.
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