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Aktualisiert: 6. Juni 2025


Einige Brauereien wurden zur Einführung des Flaschenbiervertriebes direkt gezwungen, indem fortgesetzt Bestellungen auf Flaschenbier bei ihnen einliefen, welche sie auf die Dauer nicht zurückweisen konnten und wollten. In erster Linie haben sie die Privatkundschaft erobert.

Die Veränderung in der Geschäftslage hat angefangen mit dem Jahre, in welchem die bayrischen Brauereien mit dem Vertrieb des Flaschenbieres begannen, und wie die mitgeteilten Ziffern zeigten, in ihrem Bemühen, direkt als Produzenten mit den Konsumenten in Verbindung zu treten, so ausserordentlich erfolgreich waren.

Doch von solchen Aeusserlichkeiten abgesehen: es fehlte bei allen diesen Betrieben ein Streben nach Absatz und Vergrösserung des Geschäfts, sie hielten keine Reisenden und gaben wenig für Reklame aus; ihre Thätigkeit beschränkte sich darauf, die ihnen zugegangenen Aufträge auszuführen. Wie anders dagegen bei den bayrischen Brauereien!

Die 1868 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Tivoli-Brauerei wurde schon erwähnt, es folgen 1870 die Brauerei Friedrichshain, 1871 die Brauereien Friedrichshöhe, Moabit und Schlossbrauerei Schöneberg, 1872 die Berg-, Bock-, Adler-, Schultheiss- und Vereins-Brauerei, das Berliner Brauhaus, insgesamt also 13 Umwandlungen, von denen nicht weniger als 7 auf das eine Jahr 1872 fallen.

Die ganze politische Stellung des Braugewerbes hat sich nun dadurch geändert, daß die liberale Partei anfing, die Temperenz- und Mäßigkeitsbewegung nachhaltig zu unterstützen. Das brachte die Brauereien in Gegensatz zur liberalen Partei.

Auch die im Privatbesitz befindlichen bayrischen Brauereien werden nach grossen kaufmännischen Gesichtspunkten geleitet, während andererseits die Weissbier-Aktienbrauereien nicht allzusehr von den übrigen sich unterscheiden. Es möchte scheinen, als wenn auch hier der Charakter des Bieres wieder seinen Einfluss zeigte.

Seine Entwicklung aus der Betriebsvereinigung zwischen Viktualien- und Flaschenbierhandel hatte sich bereits gegen die Mitte der siebziger Jahre vollständig durchgesetzt, und teilweise wohl unter einem Druck der Bierverleger hörten die Brauereien überhaupt auf, den übrigen Viktualienhändlern noch Bier in Fässern zu liefern, sodass diese behufs Deckung ihres Bedarfs, ebenfalls an die Bierverleger gewiesen waren.

Hatte es 1838 3 bayrische Brauereien in Berlin gegeben, so ist ihre Zahl schon zehn Jahre später auf 14 gestiegen und gegen Ende der sechziger Jahre giebt es in Berlin 20 Brauereien, welche bayrisches Bier produzieren, darunter eine Aktiengesellschaft.

Thatsache ist denn auch, dass die ersten Versuche einzelner Brauereien zu einem äusserst günstigen Ergebnis führten, und nachdem diese ersten Versuche geglückt waren, folgten schnell die anderen nach.

Soviel aber scheint für die derzeitige Lage der Dinge festzustehen, dass in Bezug auf den Absatz von bayrischem Lagerbier in Flaschen mindestens neun Zehntel dieses Absatzes durch die Brauereien besorgt werden.

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