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»Das erinnert mich an die nicht so tragisch zugespitzte, aber recht merkwürdige Geschichte des alten Sinzenheim«, sagte Lamberg. »Dieser Sinzenheim war Kaufmann gewesen und hatte bei vorgerückten Jahren sein Geschäft einem Neffen überlassen. Die Rente, die er bezog, gestattete ihm, mit Anstand zu leben. Er hatte immer noble Passionen gehabt, doch nur in der Stille, jetzt ging er daran, seine Wünsche zu verwirklichen. Er kleidete sich wie ein Kavalier, und seine hagere, nicht unansehnliche Gestalt wie auch eine gewisse hochmütige Gleichgültigkeit, die er eingeübt, waren ihm behilflich, einen Kavalier vorzustellen. Einige aristokratische Bekanntschaften waren bald gemacht, und der Umstand, daß er Jude war und in seinem Judentum ein Hindernis auf dem Weg zur großen Gesellschaft fand, wurde durch eine bigotte alte Gräfin beseitigt, die ihn zur christlichen Religion bekehrte und Freudentränen vergoß, wenn sie ihn jeden Sonntag in der Kirche sah. Bald zeigte sich ein großes Übel; seine bürgerlichen Verhältnisse erlaubten ihm nicht, in dem eroberten Bezirk dauernd so zu leben, wie man um des Respekts willen dort leben muß, wenn man bloß ein Eindringling ist. Da er ein guter Rechner war, und eine tiefgewurzelte Abneigung gegen finanzielle Mißwirtschaft hegte, so beschloß er, seine Existenz in zwei Teile zu teilen. In den ersten sechs Monaten des Jahres hauste er in einer Mansarde am äußersten Rand der Vorstadt. Er kochte sein Frühstück selbst, briet sich mittags ein paar

Wollte die Mutter oder der Bruder des Fräuleins ihn manchmal in seinen andächtigen Beschäftigungen stören, dann warf er ihnen die Tür vor der Nase zu, und als sich einmal der Dominikaner darüber bei der Mutter beklagte, hieß sie ihn schweigen und wies ihn sogar zum Haus hinaus. So sehr war die blödsinnig bigotte Frau von der Heiligkeit des Jesuiten und der Tugend ihrer Tochter überzeugt.

Es fehlte ihr daher auch nicht an Freiern, unter denen der junge Rehling die redlichsten Absichten hatte und in keiner Hinsicht zu verwerfen war. Magdalena blieb aber fest bei ihrem Entschluss, ins Kloster zu gehen, in welchem sie durch ihre bigotte Mutter nur noch mehr bestärkt wurde.

Rechts vom Söllingerhof, nah am Waldrand, hockte die baufällige Hütte des Gütlers Johann Pfremdinger, den man im ganzen Umkreis den "Letzten Mensch" hieß, weil er die bigotte alte Pfanningerin zur Haushälterin hatte und im allgemeinen sehr schlecht auf die Weiber zu sprechen war.

Er zeigte mit seiner Lanze nach der Bahre, auf der jener angesengte Freund Philipps lag; unter Gelächter und kampfberauscht zog man mit ihm zurück auf die Burg. Als der wehleidige bigotte Geselle dort trotzig tat, geiferndes Gerede machte von der sündhaft vertauschten Seele des Knechts, ließ Bertran ihn zunächst in den Wachtelstall einsperren.

Als er in meine Behandlung trat nicht zum mindesten darum, weil die bigotte Mutter die Psychoanalyse verabscheute

Leider hätten bigotte und servile Theologen es zu einem religiösen Mysterium gemacht, das fast eine eben so heilige Scheu erwecke und eben so unbegreiflich sei, als die Transsubstantiation selbst.

Clemens nahm indessen nicht Vernunft an; er bestätigte die Jesuiten aufs neue; hatte aber kein Glück damit. Seine deshalb erlassene Bulle wurde in Frankreich durch Henkershand verbrannt und ihre Bekanntmachung in Portugal bei Lebensstrafe verboten. Das bigotte Spanien entschloss sich sogar zu einem kräftigen Schritt.