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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Wenn sie am Sonntagmorgen mit dem Garden, der Gardin und Eusebi im Glotterhütchen, unter dem die zwei blonden Zöpfe niederhingen, mit blauen lachenden Augen, das hellseidene gefranste Brusttuch über die junge Fülle gekreuzt, das silberbeschlagene Betbuch und den Rosmarinstrauß in den Händen, sittig die Kirchentreppe zum Kirchhof hinaufschritt, so flüsterten die Leute: »Wenn nichts Ungeschicktes dazwischen kommt, so giebt die keine Wildheuerin.«
»Seht ihr es, daß sie eine Teufelin ist, sie kann das Betbuch nicht mehr halten,« riefen die Weiber. Vroni hob der Erschrockenen das silberbeschlagene Büchlein auf: »Binia, ich bleibe bei dir!« Weiter ging Binia den Dornenweg, doch jetzt erhobenen Hauptes, mit glühenden Wangen, blitzenden Augen. »Vroni,« sagte sie, »gehe von mir, es könnte auch dir schaden.«
Die väterliche Arglosigkeit seines Pflegers aber machte ihn nach und nach etwas zutraulicher und offener. Manchmal des Abends, wenn der Geistliche aus einem Betbuch laut einige Stellen vorlas, hob der Häusler den Kopf und lauschte sichtlich aufmerksamer. Ein friedlicher Hauch hob Stück für Stück von dem Feindseligen ab, das hinter den Falten brütete, und lebendiger kreisten seine Augen.
Als sie aber mit gesenktem Köpfchen, das Betbuch, das weiße Tüchlein und den Rosmarinzweig in den Händen, sittsam die Kirchhoftreppe emporschritt, wichen links und rechts die Frauen zurück: »Das Teufelsmädchen das dem Rebellen den Daumen hält!« Der überraschten Binia entglitt das Betbuch und es fiel zu Boden.
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