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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Je mehr Personen er nannte, einen je versöhnlicheren Ausdruck zeigte das Gesicht des Richters, und wie vor den Rachen eines hungrigen Tieres warf er gleichmütig Brocken um Brocken hin. Er mochte sich wohl aus andern Nächten der bunten Gesellschaft in Bancals Stube entsinnen, und so erschien ihm die Person der verschleierten Dame als eine Zutat, die seinen Kredit steigern konnte.
Der Richter schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Mit der Pistole?« fragte er. »Denke nach, Bousquier, war es nicht vielleicht ein Gewehr? war es nicht eine Doppelflinte?« Gut denn, dachte Bousquier wütend, wenn man auf eine Flinte versessen ist, kann es auch eine Flinte gewesen sein; er nickte, als fühle er sich beschämt, und fuhr fort, daß er, solchermaßen am Leben bedroht, in Bancals Stube bleiben und den Helfershelfer machen mußte.
Sie müßten doch zum Vorschein kommen und mich bloßstellen. Sie sagen selbst, das Bancalsche Haus sei so verwahrlost, daß man von der Wohnung der Spanier durch die morschen Bretter in Bancals Stube blicken kann; warum hat dann Monsieur Saavedra nichts gehört? Aha, er hat geschlafen. Guter Schlaf das.
Es war erfolglos. Es war zu spät für Worte, selbst wenn der Mund eines Propheten sie hinausgedonnert hätte. Am andern Morgen wurden viele der Zeugen und Eingekerkerten Clarissa vorgeführt. So kamen Bach, die Bancals, der Soldat Colard, Rose Feral, Missonier und die kleine Magdalena Bancal. Bousquier war krank.
Auf dem großen Tisch in Bancals Zimmer lag nicht etwa der Ballen Tabak, um dessentwillen er gerufen worden, sondern eine Leiche. Er wollte fliehen, da eilte ihm der große starke Mann nach und bedrohte ihn mit der Pistole.
Dieses Gerücht war darauf berechnet, den Schrecken der ruhigen Bürger zu vergrößern, und daß sich nachher alle Verschwörer, auch wohlhabende Leute, in Bancals Wohnung einfanden, mochte weiter nicht auffallen.
Colard sah ihn scheu von der Seite an, und der Krämer, der an nichts andres dachte als an den Mord und in alledem die Kapriolen des bösen Gewissens zu sehen vermeinte, beobachtete den Mann scharf. Auch die Umstehenden wurden aufmerksam und jedem leuchtete es sogleich ein, daß, wenn irgendwer von dem in Bancals Haus geschehenen Verbrechen wissen könne, dies Bousquier sei.
Ihr erschütterter Geist kroch zurück in früher gelebte Jahre, bis in die Jugend, bis in die Kindheit, um den doppelgängerischen Feind zu entdecken; was unheimlich und fremd gewesen, ward allmählich Kern und Schwerpunkt ihres Daseins und die Mordnacht in Bancals Haus wurde wie die ganze übrige Welt zu einer Vision von Blut und Wunden.
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