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Bevor aber Moni sich schlafen legen konnte, mußte er noch einmal in den Stall und sein Geißlein anschauen, ob es auch wirklich möglich sei, daß es draußen liege und ihm gehöre. Der Jörgli bekam seine zehn Franken, aber so leicht sollte er denn doch nicht von der Sache loskommen. Als er wieder ins Badehaus kam, wurde er vor den Wirt geführt.

"Ja, das will ich und gute Nacht!" rief er zurück, setzte sich nun mit den Geißen in Trab, und in kurzer Zeit stand die ganze Herde unten, wenige Schritte vom Badehaus bei dem Hintergebäude still. Denn hier hatte Moni die Geißen, die zum Haus gehörten, die schöne weiße und die schwarze mit dem zierlichen Zicklein abzugeben.

In der Stockholmer Gegend, wo an den Ufern ein Dorf neben dem andern liegt, war die Geschäftigkeit am größten. Die meisten Landhäuser lagen allerdings so hoch über den Ufern, daß ihnen keine Gefahr drohte; aber jedes von diesen Landhäusern hatte ja auch sein Badehaus und seine Landungsbrücke, und sie mußten in Sicherheit gebracht werden.

Leg dich jetzt nur gleich hin, siehst du, so in das gute Stroh hinein." Nachdem er so das Mäggerli zur Ruhe gebettet hatte, zog er eilig weiter mit seiner Schar, erst vor dem Badehaus den Hügel hinauf und dann die Straße hinunter dem Dorf zu. Hier nahm er sein Hörnchen vor den Mund und blies so gewaltig hinein, daß es dröhnte bis weit ins Tal hinab.

"Ja, jetzt kannst du sehen, Jörgli", sagte Moni entrüstet, "auf dem ehrlichen Weg hättest du gleich zehn Franken bekommen und auf deinem Lügenweg doch nur vier." Jörgli war sehr überrascht. Jetzt reute es ihn, daß er nicht gleich mit dem Kreuz ins Badehaus gegangen war, nachdem er es vor der Tür aufgelesen hatte. Denn er hatte doch nun kein gutes Gewissen und hätte es anders haben können.

Da stimmte Moni sein Lied an und zog nun den Berg hinauf mit den Geißen, und seine Jubeltöne schmetterten so ins Tal hinab, daß im ganzen Badehaus keiner war, der sie nicht hörte. Und mancher drehte sich auf seinem Kissen um und sagte: "Der Geißbub hat wieder gute Laune."

Seit sie ihn kannte, hatte sie nicht ein einziges Wort von ihm gehört, das als Einleitung zu einer Werbung aufgefaßt werden konnte; ja nicht einmal ein Wort, das eine Einleitung zur Einleitung hätte darstellen können. Und das gefiel ihr. Sie streiften zusammen durch Wald und Feld; sie ruderten zusammen zum Besuch bei Verwandten. Er hatte den Schlüssel zu ihrem Badehaus.

Eine Geiß hieß die Schwalbe, weil sie so schmal und flink war und überall hineinschoß, wie die Schwalben in ihre Löcher. Sie sprang so ungestüm auf den Moni los, daß sie ihn wohl umgeworfen hätte, wäre er nicht schon auf dem Boden gelegen. Gleich darauf lief sie wieder davon. Die glänzende Schwarze, die Geiß des Wirts im Badehaus, Mäggerlis Mutter, war ein wenig stolz.

Am Himmel zogen noch die roten Morgenwolken dahin, und ein frischer Bergwind rauschte dem Moni um die Ohren, als er berganstieg. Das war ihm gerade recht. Vor Wohlbehagen jodelte er vom ersten Bergvorsprung so gewaltig ins Tal hinab, daß mancher Schläfer unten im Badehaus erstaunt die Augen aufschlug.

"Freilich bin ich etwas und etwas Rechtes", erwiderte Jörgli, "Eierbub bin ich. Jeden Tag gehe ich mit den Eiern in alle Wirtshäuser, so weit ich komme. Hier hinauf ins Badehaus komme ich auch, gestern war ich schon dort." Moni schüttelte den Kopf: "Das ist nichts, Eierbub möchte ich nicht sein, tausendmal lieber will ich Geißbub sein, das ist viel schöner." "Ja warum denn?"