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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Dieser Mann blickte sofort wie geblendet auf Arnolds graue Joppe, auf seinen altmodischen Kragen, auf seine schweren, großen Stiefel und ein humoristisches Lächeln umzuckte die farblosen Lippen.
So wie es Leute gibt, denen alle Sorgen einfallen, wenn sie einen Brief schreiben und deren Briefe daher ein wesentlich zu trauriges Abbild ihrer Situation geben: so wurde im Gegenteil vor Arnolds Blick, wenn er ihn auf das weiße geradebegrenzte Papier richtete, alles rosig und in gute Linien geklärt.
»Ich habe zu viel Sorgen und zu wenig Freuden.« »Liebst du denn nicht deinen Mann?« Anna Borromeo hatte diese Frage nicht erwartet. Sie erbleichte. War sie es? dachte Arnold schaudernd; gibt es mehrere solche Gürtel mit Smaragden wie sie einen trug, damals ...? Sie erriet vielleicht Arnolds Gedanken, denn sie sah ihn flehentlich an.
Sie spürte es, denn Leute wie sie, die nur durch die Luft dieser besonderen Welt ihr besonderes Leben führen, erleiden eine Art Tod, wenn sie sich nicht mehr ebenbürtig geachtet wissen. Seltsam, von der Stunde an, wo Borromeo aus dem Hause gegangen, waren Anna und Arnold wie voneinander abgeschnitten. Ruhelosigkeit und Zerfahrenheit herrschten in Arnolds Verrichtungen.
»Es ist aber doch so, wie ich sage«, beharrte Arnold kalt. »Von mir aus mag sie treiben, was sie will, aber ich weiß, was ich weiß.« Natalies Neugier war aufs äußerste gestiegen. Ungeduldig nahm sie Arnolds Arm und führte ihn in ein nebenan gelegenes, kleineres Gemach. Zwei alte Herren saßen am Fenster und unterhielten sich leise; sie erhoben sich nun und gingen hinaus. »Also was wissen Sie?
Mit zusammengezogenen Brauen und seltsam gespreizten Schrittchen stapfte er herum wie ein kleiner Bär. Dies reizte natürlich die Leute auf dem Hof zum Lachen; besonders Ursula äffte Arnolds Gebaren nicht ohne Bosheit nach.
In seinen langen Lebensjahren hatte er genug gesehen an Vergewaltigung des Rechts, an blutigen Wunden, welche die Unschuld trug, an tyrannischem Übereinkommen der Mächtigen, um in einem eingebildeten Rächer den letzten Trost zu finden. Nun ging ein Blitz über ihm nieder und zündete in seiner Brust, deren Empfindungen schon versteinert schienen. Nicht Arnolds Worte hatten das vermocht.
Ursula hatte schon am Morgen dem Doktor Borromeo Nachricht gegeben; Arnolds Ausbleiben hatte sie zu selbständiger Handlung getrieben, jede Stunde erwartete sie Erlösung von ihrer Angst. Neunzehntes Kapitel Der Mond beschien den Leichnam, der schon seit dem Mittag gewaschen und hergerichtet war.
Wolmuts weiße Stirn leuchtete von Hoffnungen. Nicht wenig überrascht war Wolmut, als er in Arnolds prächtige Wohnung geführt wurde. Aber er ließ nichts verlauten. Er dachte sich sein Teil. »Was haben Sie gearbeitet? was haben Sie fertig gebracht?« fragte er. »Ich habe wenig gearbeitet, ich habe nur gelebt«, antwortete Arnold. »Auch nicht das Schlechteste. Man nennt das Sichausleben, wie?
»Mit dem Stückele Glas wird er mich gesünd machen, soll er so leben.« Die Großmutter, die immer erregter gesprochen hatte, faltete bei diesen Worten die Stirne mit einer Energie, die Arnolds Herz wie ein Glockenton ganz erfüllte.
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