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Aktualisiert: 17. Juni 2025


Agathon hatte während seiner Staats-Verwaltung sich öfters bei der weisen Erfahrenheit des Archytas Rats erholt; und die verschiedenen Verhältnisse, worin die Tarentiner und Syracusaner, besonders in Absicht der Handelschaft, mit einander stunden, hatten ihm öfters Gelegenheit gegeben, sich um die ersten verdient zu machen.

"Ein Mann von mehr als gewöhnlicher Fähigkeit", sagte Archytas, "hat zu tun genug, an seiner eigenen Besserung und Vervollkommnung zu arbeiten; er ist am geschicktesten zu dieser Beschäftigung, nachdem er durch eine Reihe beträchtlicher Erfahrungen sich selbst und die Welt kennen zu lernen angefangen hat; und indem er solchergestalt an sich selbst arbeitet, arbeitet er würklich für die Welt, indem er dadurch um soviel geschickter wird, seinen Freunden, seinem Vaterland, und den Menschen überhaupt, nützlich zu sein, und es sei nun mit vielem oder wenigem Gepränge, in einem größern oder kleinern Zirkel, auf eine öffentliche oder nicht so merkliche Art, zum allgemeinen Besten des Systems mitzuwürken."

Archytas hatte die Macht des Dämons der Liebe nie erfahren; aber er war menschlich, gütig, und über die gemeine Vorurteile und Absichten erhaben. Ein schönes und tugendhaftes Mädchen war in seinen Augen ein sehr edles Geschöpfe, dessen Wert durch den Schatten der Niedrigkeit und Armut nur desto mehr erhaben wurde.

Das Gynäceum war, wie man weiß, bei den Griechen den Fremden, welche in einem Hause aufgenommen wurden, ordentlicher Weise, eben so unzugangbar als der Harem bei den Morgenländern. Aber Agathon wurde in dem Hause des Archytas nicht wie ein Fremder behandelt.

Archytas, welchem Stratonicus ehmals seine heimliche Verbindung mit Musarion entdeckt hatte, war über diesen Zufall nicht wenig erfreut; er wünschte nichts mehr, als daß diejenige, für welche sein Sohn so heftig eingenommen war, die Tochter seines liebsten Freundes sein möchte; aber er wollte gewiß sein, daß sie es sei; und hiezu schien ihm das bloße Zeugnis eines Fischer-Weibs zu wenig.

Es läßt sich also ganz sicher von dem Leben eines solchen Mannes auf die Güte seiner Denkens-Art schließen. Archytas verband alle häuslichen und bürgerlichen Tugenden, mit dieser schönsten und göttlichsten unter allen, welche sich auf keine andre Beziehung gründet, als das allgemeine Band, womit die Natur alle Wesen verknüpft.

Aber zu eben dieser Zeit langten Gesandte von Tarent an, um im Namen des Archytas, welcher alles in dieser Republik vermochte, die Freilassung seines Freundes zu bewürken, und im Notfall zu erklären, daß diese Republik sich genötiget sehen würde, die Partei Dions mit ihrer ganzen Macht zu unterstützen, wofern Dionys sich länger weigern wollte, diesem Prinzen sowohl als dem Agathon vollkommne Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

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