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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Da blickte Elsalill auf, als käme es ihr plötzlich in den Sinn, daß sie einen anderen Auftrag zu erfüllen hatte, als Sir Archie zu lauschen. Aber ihr Herz tat ihr so weh, als sie daran dachte, sein Verbrechen zu verraten. Wenn du ihn dem Büttel auslieferst, dann muß ich brechen, sagte ihr Herz zu ihr. Aber Sir Archie hüllte die Jungfrau enger in ihren Mantel und führte sie hinaus auf die Straße.
Da ist eine Jungfrau, die ich erobern will, aber ich kann sie nicht erringen. Immer stellt sich mir etwas in den Weg.« »Vielleicht liebt dich die Jungfrau nicht?« sagte Sir Reginald. »Ich glaube sicher, daß ihr Sinn mir zugeneigt ist,« sagte Sir Archie, »aber es gibt etwas, was über ihr wacht, so daß ich sie nicht gewinnen kann.«
Sir Archie flüsterte noch immer Elsalill die holdseligen Worte ins Ohr. Und je länger Elsalill ihm lauschte, desto größer wurde ihre Zuversicht. Nur damit ich Sir Archie solche Worte in mein Ohr flüstern höre, hat mich meine Milchschwester herbeschieden, dachte sie. Sie liebt mich so inniglich. Sie will nicht mein Unglück, sondern mein Glück.
Als Elsalill so zu denken begann, kamen ein paar Männer vorbei, die in den Kellersaal gingen. Wie Sir Archie merkte, daß sie auf ihn und die Jungfrau neugierige Blicke warfen, sagte er zu ihr: »Komm, Elsalill, ich will dich heimgeleiten. Ich will nicht, daß jemand sieht, daß du zu mir in den Kellersaal gekommen bist.«
Sie wollen mich wohl auf der engen Kellertreppe fangen. Da wollen sie mich auf ihre langen Lanzen spießen. Das ist es ja, was du mir immer gewünscht hast, Elsalill.« Aber je erschrockener Elsalill sich zeigte, desto ruhiger wurde Sir Archie. Sie flehte ihn an, zu fliehen, aber er lachte nur. »Du sollst nicht so sicher sein, Jungfrau, daß die Landsknechte mich fangen können.
»Doch, jetzt sollst du alles hören, Elsalill,« sagte Sir Archie. »Es gibt eins, was du nicht weißt, und das ist, daß wir zuerst, als wir in den Pfarrhof gekommen waren, zu Herrn Arne gingen, ihn weckten und ihm sagten, daß er uns Geld geben solle. Wenn er es gutwillig täte, wollten wir ihm nichts zuleide tun. Aber Herr Arne fing Händel mit uns an, und da mußten wir ihn niederwerfen.
Elsalill begann sich zu ängstigen, daß Sir Archie sehr krank sein könnte, und sie kehrte sogleich mit den beiden schottischen Herren um, die sie zu ihm führen wollten. Sir Philip und Sir Reginald nahmen sie in die Mitte. Sie lächelten einander zu und dachten, daß nichts leichter sein könnte, als Elsalill zu betören. Elsalill war in großer Hast und Eile. Sie lief beinahe das Gäßchen hinab.
»Sir Archie,« sagte sie, »hört Ihr nicht, wie die Gewappneten die Treppe zum Rathauskeller hinuntersteigen?« »Freilich höre ich es,« sagte Sir Archie, »sie kommen wohl her, um eine Kanne Bier zu leeren, nachdem sie ihre Gefangenen in sicheren Gewahrsam gebracht haben. Denke nicht an sie, Elsalill, sondern denke daran, daß morgen du und ich über das freie Meer in mein teures Vaterland ziehen.«
Der Sturm brauste ihnen heftig entgegen, wie sie über das Eis wanderten. Er riß Elsalills Mantel los und ließ ihn flattern wie eine Fahne. »Willst du mir einen Augenblick helfen, Elsalill zu tragen,« sagte Sir Archie, »damit ich den Mantel um sie legen kann?«
Geht von mir, Sir Archie, denn jetzt habe ich für nichts andres Sinn als für die Toten, nun muß ich an meine Milchschwester denken, daran, wie freundlich sie mir gewogen war.« Und es gelang Sir Archie nicht, sie zu trösten, und er wurde von ihren Tränen und Klagen vertrieben und ging zu seinen Zechgenossen.
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