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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Agathe bot ihm eine Erfrischung an, er wollte nichts nehmen und verlangte nur einen Trunk Wasser. Dann fragte er nach Silvia, aber das Kind war mit Frau Marquardt zum Bad gegangen. »Schade, ich hätte das Mädchen gerne gesehen,« meinte Ursanner, und Agathe, indem ein Schatten über ihre Stirn zog, erwiderte, auch sie hätte gern erfahren, wie er über das Kind denke; »sie ist so sonderbar seit einiger Zeit, so verschlossen, so launenhaft, manchmal wird mir angst und bang.«
Auch der Geheimrat verkehrte bei ihr, mit Frau – und die Geheimrätin sei ’ne scharfe Dame gewesen, sagen alle – als ich herkam war sie schon dot. – Na, vielleicht möcht’ die schöne Agathe wieder heiraten, was ja an sich kein sündhafter Wunsch ist. Und auch kein unerfüllbarer. Vorausgesetzt, daß sie ihn nich auf meine Wenigkeit fixiert.«
Sein Reitpferd ließ er in Dudsloch und sagte, er werde es am nächsten Tag holen lassen. Dann folgte er Agathe, die vorausgegangen war. In einem ununterbrochenen Schweigen wanderten sie durch den Winterabend nach Hause.
Sein Großvater tut, als wäre es ein Wunder, ein persönlichstes Verdienst von Severin dem Kleinen.« Sie lächelte glücklich. »Aber nun sage – es war ja unglaublich mit uns – vier Monate einander immer zu verfehlen!« »Das hat auch Mühe genug gekostet,« dachte Agathe.
Es war Agathe zumute, als fließe Quecksilber über ihre Finger. Sie faßte nicht die Worte; aus einem vertrauten Antlitz sprach eine unbekannte Stimme; ein böser Geist täuschte die Gestalt eines Freundes vor.
Agathe empfand einen heftigen Schmerz; Zentnerlast wälzte sich auf ihre Brust, und still ging sie hinaus. Eines Tages im Juli geschah es, daß ein Hagelwetter das Getreide auf den Feldern und den Wein an den Stöcken niederschlug. Die Erntehoffnungen für dieses Jahr waren vernichtet.
Und damit ich's Ihnen nur offen gestehe: als man mir hinterbrachte, daß Sylvester mit diesem Menschen zusammenkommt, habe ich ihn gebeten, mein Haus zu meiden.« Ein Frösteln lief Agathe über den Rücken. Das war der jahrtausendalte, unversöhnliche Geist der Kirche, der ihrem Herzen fremd blieb. Sie beschloß, zu Ursanner zu gehen. Sie schien zu vergessen wo sie war.
In früheren Jahren war de Vriendts häufiger Gast bei Sylvester und Agathe gewesen; jetzt litt er dermaßen am Podagra, daß er nicht mehr sein Zimmer, geschweige denn die Stadt verlassen konnte.
»Ich will versuchen, mich mit Ihrer Frau zu befreunden,« sagte Agathe in plötzlichem Entschluß. Der von ihr geliebte Mann verkehrte doch bei den Lohmanns. – Grund genug zum Wunsch, aus der förmlichen Beziehung eine nähere werden zu lassen. »Es würde mich freuen, wenn Ihnen das gelänge, Baronin. Meine Frau hat eine sehr ernste Jugend gehabt. So ist sie ein verschlossener Mensch geworden.
Dieses Schauspiel habe ich schon viele tausendmal gesehen, zuckte es Sylvester durch den Kopf. Agathe begann von Wirtschaftssorgen zu sprechen, und er hörte nicht den Sinn ihrer Worte, sondern nur den Klang ihrer Stimme.
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