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In der Kleidung unterscheiden sich die Bewohner in Nichts von den übrigen Abessiniern, indess haben viele Männer metallene Ringe, keilförmig zugebogen um den Arm.

Der Formengeist, der allen Semiten eigen ist, klebt auch den Abessiniern an, jene Wichtigmachung von Gebräuchen und äußern Werken, die Unterscheidung zwischen Rein und Unrein, die Beschneidung, das Hängen am Buchstaben.

Man sieht aus diesem Verzeichniß der Fastenzeiten, von welchen die letzten beiden nicht von allen christlichen Abessiniern gehalten werden, daß ein diesen Enthaltungsvorschriften nachlebender Christ im Laufe des Jahres beiläufig 192 Tage, d. h. weit über die Hälfte des Jahres zu fasten hat. Rechnet man hierzu noch einzelne Straffasten, so kommt dreivierteljähriges Fasten heraus!

Die Kirchen wurden fleißiger besucht, die Ehen regelmäßiger geschlossen und das Volk darum schon eher für den Katholizismus gewonnen, weil die Jesuiten namentlich den Mariendienst stark kultivirten, der den Abessiniern zusagt. Allein gegen die Feindschaft Theodor’s und des Abuna konnten auch die Katholiken nicht aufkommen, und ihre Mission hatte ein Ende. Der sechste mißlungene Versuch.

Das Kapaunen der Hähne, wiewol von einigen Abessiniern verstanden, wird selten ausgeübt. Der Abessinier ist fester Grundbesitzer, und die Regierung kann über den Grundbesitz ihrer Unterthanen nicht willkürlich verfügen oder denselben nach Gutdünken an sich ziehen, es sei denn durch rechtskräftigen Spruch.

Die Jungfrau Maria genießt unter den Abessiniern eine ganz besondere Verehrung; allgemein ist der Glaube unter ihnen verbreitet, daß sie für die Sünden der Welt starb und 144,000 Seelen dadurch errettete. Aus diesem Grunde sagte dem Volke auch die Lehre der katholischen Missionäre weit mehr zu als diejenige der Protestanten.

Wenngleich es den Abessiniern nicht an der nöthigen Fähigkeit und Geschicklichkeit fehlt, so ist doch bei der allgemein herrschenden Indolenz die Industrie und Gewerbthätigkeit sehr gering entwickelt, ja, sie erhebt sich kaum über den allgemein afrikanischen Standpunkt, und manche Gewerbzweige werden in derselben primitiven Weise wie bei den benachbarten Negervölkern betrieben.

Sie haben die Idee, daß sie sicher bald sterben müssen, wenn sie Christen werden, und daher sehen sie auch die ihnen vorgesetzten Christen mit Abscheu an. Tritt ein solcher Gouverneur seine Stellung an, dann ruft das Volk einstimmig: „Möge er bald sterben, möge er bald sterben.“ Die Kriege zwischen Abessiniern und Galla haben eigentlich nie recht aufgehört.

Abessinische Fürsten wollten ihnen das elende Christenthum, welches sie selbst hatten, mit dem Schwerte aufdringen; abessinische Mönche wagten ihr Leben selbst daran, ihnen den Genuß des Kaffees und Tabaks nebst anderen, von den Abessiniern für unrein gehaltenen Speisen und Getränken, abzuschneiden, und dafür nicht das Evangelium, sondern strenge Fastengesetze und andere Observanzen aufzubürden; kein Wunder, daß sie sich gegen Beides mit aller Macht wehrten.

Es kommt häufig vor, daß junge, noch säugende Löwen von den Abessiniern gefangen und aufgezogen werden; doch verkaufen und verschenken diese die allmälig kostspielig werdenden Thiere bald an reiche Leute, und aus solcher Quelle stammen auch die berühmten Löwen des Königs Theodoros.