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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Damals nämlich, als er und die weiße Frau Verzicht geleistet hatten, damals hatte Überbein dem Glücke, der »Bummelei des Glücks«, wie er es seitdem nannte, endgültig und auf immer Valet gesagt.

Jedenfalls erhielt Überbein Urlaub von der Lateinschule, besuchte zunächst allein, als Quartiermacher, das berühmte Studentenstädtchen, in dessen Mauern Klaus Heinrich das Jahr seiner Burschenherrlichkeit verbringen sollte, und wurde bei seiner Rückkehr von dem Minister des Großherzoglichen Hauses, Exzellenz von Knobelsdorff, in Audienz empfangen, um die üblichen Instruktionen entgegenzunehmen.

Am Nachmittag vor seinem diesjährigen Geburtstag sah Klaus Heinrich Raoul Überbein bei sich auf »Eremitage«. Der Doktor kam, um seine Gratulation darzubringen, da er morgen durch Arbeit verhindert sein würde. Sie gingen auf den Kieswegen im rückwärtigen Teil des Parkes umher, der Oberlehrer in Gehrock und weißer Binde, Klaus Heinrich in seiner Litewka.

Aber wenn die Behörde sich milde zeigte, so war es die Kollegenschaft, die desto feindlicher gegen Doktor Überbein Stellung nahm. Der »Lehrerverein« bildete unverzüglich ein Ehrengericht, bestimmt, seinem beliebten Mitgliede, dem von den Schülern abgelehnten Ordinarius mit dem Bierherzen, Genugtuung zu verschaffen.

In diese Zeit fiel ein peinliches, ja anstößiges Vorkommnis, wovon dem großherzoglichen Paare nichts bekannt wurde, weil Doktor Überbein reinen Mund darüber hielt, und worüber auch sonst in der Residenz fast nichts verlautbarte, weil alle, die daran teil und schuld gehabt, offenbar aus einer Art Schamgefühl, später Stillschweigen darüber beobachteten.

Oberlehrer Doktor Überbein hatte recht gehabt mit seiner Behauptung, daß der Konseilpräsident sich über Klaus Heinrichs persönliche und leidenschaftliche Schritte Bericht erstatten lasse.

Nebenbei bemerkt hieß der Hilfslehrer Überbein, mit Vornamen Raoul. Was sonst an Lehrern noch nötig war, kam jeden Tag mit der Eisenbahn aus der Hauptstadt. Klaus Heinrich bemerkte mit Einverständnis, daß in sachlicher Beziehung die Ansprüche, die man an ihn stellte, sich rasch verminderten.

Klaus Heinrich fragte ihn, ob er die Geschichte von der Hauptwache schon gehört habe? Ja, antwortete Doktor Überbein, die habe er mehrfach gehört. Aber wenn Klaus Heinrich sie ihm noch einmal erzählen wolle ... »Nein, wenn Sie sie kennen«, sagte Klaus Heinrich enttäuscht. Dann kam Doktor Überbein auf etwas völlig anderes.

Aber in letzter Zeit habe ich oftmals über ihn nachgedacht, und als Sie damals so über ihn geurteilt hatten, da habe ich mich mehrere Stunden lang mit Ihrem Urteil beschäftigt und mußte Ihnen recht geben. Denn ich will Ihnen sagen, Imma, welche Bewandtnis es mit Doktor Überbein hat. Er lebt in Feindschaft mit dem Glücke das ist es

Doktor Überbein lehnte sich zurück, ergriff seinen roten Bart in der Nähe der Gurgel und nickte langsam mit Kopf und Oberkörper. »So? Ist Ihnenfragte er. Und fuhr dann fort zu nicken. Klaus Heinrich sagte: »Sie glauben nicht, wie ungern ich neulich zur Einweihung der Stadthalle gefahren bin. Und morgen muß ich die Rekrutenvereidigung bei den Leibgrenadieren vornehmen.

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