United States or Australia ? Vote for the TOP Country of the Week !


An ein Mitgehen mit meinem Schiffe, wie ich es willens gewesen, war nun gar nicht zu denken. Aber wen nunmehr in meine Stelle setzen? Zum Steuermanne unter mir hatte ich einen gewissen Martin Steinkraus angenommen, der zwar bereits selbst ein Schiff geführt, aber dabei eben keine Ehre eingelegt hatte.

Im Februar wiederum Briefe aus Gotenburg: Schiffer Steinkraus habe sich genötigt gesehen, die zur Ausbesserung nötigen Gelder bis auf sechstausend Gulden zu vermehren und sich auszahlen zu lassen! Jetzt ward mir der unsaubere Handel denn doch zu bunt!

Der Prediger des Ortes, von welchem er dort begraben worden, forderte hier die etwaigen Angehörigen dieses Verunglückten auf, der Kirche die wenigen verursachten Begräbniskosten zu entrichten. »Himmeldachte ich bei mir selbst, »wenn dieser Ertrunkene vielleicht dein Steinkraus sei sollteTag und Zeit und manche von den angegebenen Merkmalen trafen mit dieser Vermutung gut genug zusammen.

Nach etwa zwei Stunden Harrens, die mir lang und sauer genug wurden, erschien auch ein Trupp ganz wilder und besoffener Matrosen, in denen ich unschwer mein Volk erkannte, und hinter ihnen her taumelte, in keinem besseren Zustande, der Schiffer Steinkraus an mir vorüber.

Ich hatte ihn also bei Tag und Nacht wie meinen Augapfel zu hüten und durfte ihn gleichwohl mein Mißtrauen nicht merken lassen. Nichtsdestoweniger mußte sich's fügen, daß, als ich zwei Tage später mit ihm die Börse besuchte, wo es immer ein dichtes Gewimmel gibt, er mir unter den Händen entschlüpfte. Die Börsenzeit ging zu Ende, aber kein Steinkraus war zu sehen!

Daß Steinkraus bei der Havarie mit Lug und Trug umgegangen sein müsse, schien, wenn auch nicht klar erweislich, doch nur zu glaublich. Meine eigne Hand und Gewissen war gleichwohl rein und frei von jeder, auch der entferntesten Teilnahme an jeglichem Unrechte. Hatte ich seiner Ehrlichkeit nicht selbst mein Gut und Vermögen anvertraut? War ich nicht selbst von ihm schändlich betrogen worden?

Er hatte aber gar nicht die Eile gehabt, die ich bei ihm voraussetzte, sondern erst in den letzten Tagen des April, nachdem ich schon mehrere Wochen nach ihm ausgesehen, ließ mir Schiffer Johann Henke von Königsberg, der eben auch im Hafen lag, sagen: Steinkraus sei soeben angekommen und habe mit dem Schiffe vor der Lage geankert.

Gleich am anderen Tage nun wandte ich mich auf der Börse an meinen Schiffs-Makler, Herrn Schwartwant, durch dessen Vermittelung mein Geschäft mit den Assekurateurs war betrieben worden. »Nun sehen Sie, wie richtig meine Vermutung eingetroffen istsagte ich, indem ich ihm meinen Schein vorzeigte. »Der Steinkraus hat wirklich seinen Tod im Wasser gefunden.

Im Januar 1765 liefen Briefe aus Gotenburg an mich ein mit der Hiobspost: Schiffer Steinkraus sei dort eingelaufen, habe die Einleitung zu einer Havarie gemacht und zu dem Ende gleich anfänglich zweitausend Gulden aufgenommen.

Nicht besser stand es um einen Schiffsanker von achthundert Pfund, der mir auf meinem vorigen Schiffe und bei einer früheren Reise am Bollwerke zu Pillau in einem Sturme zerbrochen worden. Da die beiden Stücke in Königsberg nicht wieder zusammengeschmiedet werden konnten, so hatte ich sie dem Steinkraus mitgegeben, um dies in Amsterdam bewerkstelligen zu lassen.