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Während der beinahe zwei mal 24 Stunden dauernden Fahrt nach Sintang verändert sich die Gegend nur wenig; der Strom wird breiter und breiter, bis bei Tajan, dem Wohnplatz eines Kontrolleurs, die Ufer 1500 m von einander entfernt sind, so weit, dass man die Bäume der gegenüberliegenden Seite schwer unterscheiden kann.

Auf Grund ihres Vertrauens in die niederländische Regierung fügten sich vor einigen Jahrzehnten alle Stämme des Kapuasgebiets oberhalb Bunut unter ihre Herrschaft, sobald sich nur einige Male ein Staatsbeamter aus dem sehr entlegenen Sintang bei ihnen zeigte; Kontrakte wurden hierbei nicht geschlossen, doch wurden die Verordnungen treu befolgt und später eine mässige Abgabe bezahlt; Widerstand kam in diesen Gebieten bis jetzt überhaupt nicht vor.

Den Hass der dort lebenden noch kräftigen und wohlhabenden Dajak gegen die Malaien benützte ein energischer Dajakhäuptling aus Nanga Serawai am Melawie, namens Raden Paku, 1895, um die dajakische Bevölkerung gegen die sintangsche Herrschaft aufzuhetzen. Er hatte wegen früherer ähnlicher Versuche in Pontianak gefangen gesessen und war dann nach Sintang entflohen.

Da man den Patienten unmöglich über Land transportieren konnte und auch eine Rückreise für ihn nichts Gutes versprach, in Anbetracht, dass es mindestens acht Tage dauern musste, bevor er in Sintang ärztliche Hilfe finden konnte, musste ich versuchen, ihn an Ort und Stelle zu kurieren.

Zu meiner Freude konnte ich in Sintang verschiedene alte Bekannte begrüssen; im übrigen hatte ich aber keinen Grund, mich hier lange aufzuhalten, denn auf dem Markt fand ich nur einen einzigen für den oberen Kapuas brauchbaren Artikel.

Das Stromgebiet des Pinau, des südlichen Nebenflusses des Melawie, bietet hierfür ein weiteres Beispiel; es bildete bereits seit langem einen Zankapfel zwischen den Fürsten von Sintang und Kotawaringin an der Südküste und demzufolge herrschten dort unter der Bevölkerung von Malaien und Dajak höchst ernste Missstände.

Unter dem fremden Gesindel, das sich am Mahakam auf hielt, befand sich auch der bereits erwähnte Chinese Mi-Au-Tong, der wegen Schulden aus Pontianak erst nach Sintang, dann an den oberen Kapuas und schliesslich an den oberen Mahakam geflüchtet war; da der Mann die Umgegend kannte und auf einen guten Taglohn erpicht war, nahm ich ihn mit. Am Morgen des 22. Oktober machten wir uns auf den Weg.

An diesen Handelswegen gründeten sie an der Mündung grösserer Nebenflüsse Niederlassungen, so entstanden am Kapuas Tajan, Sanggau, Sekadau, Sintang, Binut und zahlreiche andere.

Mit Hülfe der Tebida-Dajak vom unteren Melawie unter Anführung einiger Kontrolleure wurde der Aufstand unterdrückt und Raden Paku gefangen genommen, wodurch die Macht des Panembahan von Sintang grösser als je zuvor wurde.

An der Mündung der Melawie erbaut, hat Sintang, wie alle grossen malaiischen Wohnplätze, eine vorzügliche Lage, um auf den Handel der im Gebiet der Melawie wohnenden Dajak einen beherrschenden Einfluss auszuüben, d.h., nach malaiischer Auffassung, so viel Steuern als möglich zu erpressen.