United States or Singapore ? Vote for the TOP Country of the Week !


Währenddem kam Hedwig Andergast aus dem Wahrmannschen Hause und betrat das Gäßchen. Sie hatte noch das weiße Tuch um die Schläfe gebunden. Der Premierleutnant Siderlich blieb vor ihr stehen und legte, als ob er noch Soldat wäre, die Hand salutierend an den Hut. Die Knaben johlten, Siderlich lächelte verzerrt.

Engelhart trat, mit der Hand das schmerzende Ohr bedeckend, in den Saal und gewahrte unter den ersten Paaren, die sich zum Walzer anschickten, seine Mutter und den Premierleutnant Siderlich. Er erstaunte über ihr Aussehen, über ihre roten Wangen und glänzenden Augen. Ihre Bewegungen hatten etwas Fräuleinhaftes, wenn sie dankte, den Kopf zur Schulter neigte, den Fuß zum Tanz vorsetzte.

Der Premierleutnant Siderlich lag schon seit zehn Jahren mit einer Halbkompagnie im Ort, man sagte, daß es eine ewige Strafversetzung sei. Er wohnte bei Wahrmanns zur Miete, doch gingen diese mit dem Plan um, ihm zu kündigen, da er in der letzten Zeit oft betrunken war. Das gewöhnliche Volk nannte ihn wegen seiner außergewöhnlichen Länge und Magerkeit den Lattenhanni.

Premierleutnant Siderlich wohnte längst nicht mehr bei Wahrmanns, auch war er aus dem Heeresdienst entlassen, lief in Zivilkleidung herum und war zur öffentlichen Spottgestalt geworden. Die Knaben machten sich über seine Trunkenheit lustig, vielleicht schien er auch nur betrunken und war in Wirklichkeit krank, jedenfalls torkelte er haltlos am Zaun entlang.

Das Gewitter hatte aufgehört, die Sonne schien in das kleine Fenster an der Mauer; er sah hinaus, über ein schmales Gäßchen hinweg bot sich der Blick auf den Garten des Kasinos und auf die leuchtenden tropfenden Bäume. Unten ging Premierleutnant Siderlich vorbei und wie gewöhnlich folgten ihm einige Knaben mit höhnenden Zurufen.