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Er ist stark wie ein Eber, treu wie ein Windspiel, klug wie ein Fennek und schnell wie eine Antilope. Wir haben über den Abgründen der Schotts gekämpft, wir sind eingebrochen und haben uns doch gerettet.

Das Wasser dieser Schotts ist grün und dickflüssig und bei weitem salziger als das des Meeres. Ein Versuch, die Tiefe des Abgrundes unter sich zu messen, würde des Terrains halber zu keinem Resultate führen, doch darf wohl angenommen werden, daß keiner der Salzmoräste tiefer als fünfzig Meter ist.

Der Grund davon ist zum Theil in der bedeutenden Erhebung des Landes zu suchen, in den erfrischenden Winden vom Mittelmeere und vom Ocean, in der Abwesenheit sumpfiger Niederungen , wie man sie in Algerien so häufig beim Anfange der Besiedelung durch die Franzosen antraf; dann in den reichen Waldungen der Stufen des Atlas, welche die Hitze mildern und zugleich den Flüssen in Verbindung mit dem Schnee der Gipfel im Sommer das Wasser constant erhalten; endlich in der Abwesenheit jener Schotts oder flachen Seen und Sümpfe, wie sie Algerien und Tunis von Westen nach Osten durchziehen.

Außer einer großen Anzahl kleinerer Sümpfe, welche im Sommer ausgetrocknet sind, besteht dieses Gebiet aus drei größeren Salzseen, nämlich, von West nach Ost verfolgt, aus den Schotts Melrir, Rharsa und Dscherid, welch letzterer auch El Kebir genannt zu werden pflegt. Diese drei Becken bezeichnen eine Zone, deren westliche Hälfte tiefer liegt, als das Mittelmeer bei Gabes zur Zeit der Ebbe.

Schon die ältesten arabischen Geographen, wie Ebn Dschobeir, Ebn Batuta, Obeidah el Bekri, El Istakhri und Omar Ebn el Wardi, stimmen in der Gefährlichkeit dieser Schotts für die Reisenden überein. Der Dscherid verschlang schon Tausende von Kamelen und Menschen, welche in seiner Tiefe spurlos verschwanden.

Dieses Aussehen erhalten die Schotts durch die Salzkruste, mit der sie bedeckt sind und deren Dicke sehr verschieden ist, so daß sie zwischen zehn und höchstens zwanzig Centimeter variiert. Nur an einzelnen Stellen ist es möglich, sich ohne die eminenteste Lebensgefahr auf sie zu wagen. Wehe dem, der auch nur eine Hand breit von dem schmalen Pfade abweicht!

Die Kruste giebt nach, und der Abgrund verschlingt augenblicklich sein Opfer. Unmittelbar über dem Kopfe des Versinkenden schließt sich alsbald die Decke wieder. Die schmalen Furten, welche über die Salzdecke der Schotts führen, werden besonders in der Regenzeit höchst gefährlich, indem der Regen die vom Flugsande überdeckte Kruste bloßlegt und auswäscht.

Ein solches Vorkommnis könnte unmöglich erscheinen, aber um es zu glauben, muß man sich nur vergegenwärtigen, daß jedes Kamel gewohnt ist, dem voranschreitenden, mit dem es ja meist auch durch Stricke verbunden ist, blind und unbedingt zu folgen, und daß der Pfad über die Schotts oft so schmal ist, daß es einem Tiere oder gar einer Karawane ganz unmöglich wird, wieder umzukehren.

Die Kruste der Schotts bildet übrigens nicht etwa eine einheitliche, flache Ebene, sondern sie zeigt im Gegenteile Wellen, welche selbst dreißig Meter Höhe erreichen. Die Kämme dieser Bodenwellen bilden eben die Furten, welche von den Karawanen benützt werden, und zwischen ihnen, in den tiefer liegenden Stellen, lauert das Verderben. Doch gerät schon bei einem mäßigen Winde die Salzdecke in eine schwingende Bewegung und läßt das Wasser aus einzelnen