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Aber die Hälft' gehört der Kirch'!" hauchte er schon röchelnd mit letzter Kraft heraus. "In Ewigkeit, Amen," murmelte sich bekreuzigend die alte Pfanningerin. und der Pfarrer sah Michael an, nickte ihm zu. "Hab's denkt, daß er's kriegt, wenn er fleißig in die Kirch' rennt und um den Pfarrer herumscharwenzelt recht bigott!

Die Sterbeglocken klangen dünn durch die Luft. Mit dem alten Pfremdinger ging es zu Ende. Die Pfanningerin, der Pfarrer und Michael Jürgert standen in der niederen Kammer um das Bett. Dann kam noch die Jürgertin. Ganz zuletzt erst wälzte sich der Häusler nochmal herum. Schon drehten sich seine Augen. "Er soll's haben, Hochwürden!

"Da draußen kann's nicht bleiben, die Pfanningerin," fuhr der Bauer fort, indem er eine verächtliche Geste in die Gegend des Pfremdingerhauses machte, "die alte Kalupp' paßt grad noch für ein' Heustadel." Und wieder nickte Michael stumm. "Herrgott, bist du ein Stock!" stieß der Bauer heraus und ging kopfschüttelnd und brummend aus dem Stall. Die Knechte lachten.

Michael ging nach Feierabend zu seiner Mutter ins Gemeindehaus und brachte ihr die Nachricht. Die alte Frau sah ihm nur in die Augen. Dann sagte sie: "Ja ja, ist ja auch wahr, die alte Pfanningerin ist ja auch älter als ich." Spät, nachdem seine Mutter längst schlief, zählte Michael sein erspartes Geld. Zählte, zählte. Dachte, dachte. Rechnete, rechnete.

Der Peter Söllinger wurde unterdessen zum Bürgermeister gewählt und kam eines Tages in den Stall zu Michael, sagte: "Das geht jetzt nimmer, daß die Gemeinde deine Mutter aushält. Bist ein Mordstrumm Mannsbild worden und kannst selber für sie aufkommen. Der 'Letzt' Mensch' wird sterben. Die Pfanningerin müssen wir ins Gemeindehaus tun." Michael nickte stumm.

Rechts vom Söllingerhof, nah am Waldrand, hockte die baufällige Hütte des Gütlers Johann Pfremdinger, den man im ganzen Umkreis den "Letzten Mensch" hieß, weil er die bigotte alte Pfanningerin zur Haushälterin hatte und im allgemeinen sehr schlecht auf die Weiber zu sprechen war.

Sowas tragt immer was ein!" war ungefähr die übliche Bauern-Nachrede, als es verlautbarte, daß Michael das Pfremdinger-Anwesen vom "Herrn Hochwürden zudiktiert" bekommen habe. Acht Tage nach dem Begräbnis fuhr Michael auf einem Schubkarren die spärliche Habschaft seiner Mutter ins Pfremdingerhaus und am darauffolgenden Tag die Sachen der alten Pfanningerin ins Gemeindehaus.