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Herr von Zdenčaj legte die Hand als Schallbecher an das rechte Ohr, tat so, als horche er angestrengt, und schüttelte in prachtvoll geheuchelter Gelassenheit den Kopf. Augenblicklich wurde es still im Saale. Jetzt verkündete der Obergespan mit köstlichem ruhigem Spott: „Ich höre nur den Namen

Über die Lage konnte kein Zweifel mehr bestehen: es stand ein einziger Mann, der Obergespan allein, gegen eine erdrückende Mehrheit von Gegnern, die fest entschlossen waren, nicht zu wanken, nicht nachzulassen, bis ihr Wille durchgesetzt sei. Den Willen, nicht Čegetek, sondern seinen erprobten Amtshelfer von Lentulajwählen zu lassen“, hatte aber der Obergespan.

Der Obergespan beherrschte sich völlig, nichts deutete an, daß mit dieser Wahl ihm ein Wunsch erfüllt worden war, die Wähler abermalsreingefallenwaren.

Herr von Zdenčaj in unerschütterlicher Ruhe erklärte: „Ich habe bisher nur den Namen ‚Lentulaj‘ vernommen. Demgemäß proklamiere ich amtlich in meiner Eigenschaft als Obergespan und Leiter der Wahlhandlung Herrn von Lentulaj als gewählt durch Akklamation zum ersten Vizegespan! Herr von Lentulaj ist

Im Kroatien der dreißiger Jahre stand die ungarische Feudalverfassung in Geltung; der Schwerpunkt des gesamten Verwaltungssystems lag in der Autonomie der Komitate. An der Spitze der Komitate standen jeweils entweder ein erblicher oder ein vom König ernannter Obergespan (supremus comes, kroatisch: veliki župan = großer Führer). Dem Obergespan untergeordnet waren zwei Vizegespane (podžupani), die Ober- und Vizestuhlrichter sowie die Notare als Vollzugsorgane der Verwaltung und der Rechtsprechung (Gerichte). Justiz und Verwaltung waren damals wie überall in diesen Organen vereinigt (so z.B. in Tirol, in Bayern usw.). Diese Organe wurden in Kroatien

Verärgert forderte der ObergespanSilentium“, und dann schrie er in den menschenüberfüllten Saal die Mitteilung, daß zwei Kandidaten, die Herren von Lentulaj und Čegetek, zur Wahl stehen, einer von ihnen für den Posten des Vizegespans zu wählen sei, und zwar der Einfachheit halberper acclamationem“, durch Zuruf.

Während ein Teil der übertrumpften Anhänger Čegeteks lachte, ballten andere die Fäuste in ohnmächtiger Wut gegen den schlaueren Obergespan, der klug genug war, jetzt erst recht gelassen zu bleiben und alles unterließ, was einen neuen Sturm hätte erzeugen können.

Die Leute glaubten, daß der Obergespan jetzt ihren Willen erfüllen, Čegetek zum zweiten Vizegespan haben möchte. Das aber wollten die Wähler justament nicht; sie wünschten Rache zu nehmen und ZdenčajsPlanzu vereiteln. Mit donnernden Zurufen wurde Herr

Schon um acht Uhr morgens war der Sitzungssaal des Komitathauses, „Aulagenannt, als Wahllokal, von Wahlberechtigten und Neugierigen, die dort nichts zu tun hatten, dicht gefüllt. Der Obergespan Nikola von Zdenčaj konnte sich durch die Menschenmenge nur mit Mühe hindurchdrängen und seinen Platz an dem Präsidialtische erreichen.

Und zum Willen hatte Herr von Zdenčaj auch noch die Kaltblütigkeit, wiewohl er gleich den Wählern Kroate, ein sonst hitziger Südslave war. Also rief der Obergespan dröhnend in den Saal: „Silentium! Ich kandidiere zwei Herren: Lentulaj und Čegetek? Wer davon ist genehm? Lentulaj oder Čegetek?“ Ein ohrenbetäubendes Gebrüll brach los.