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Das Anregendste am Ammergauer Krippenspiel ist wohl der Schauplatz selbst, das geräumige, sinnreich gegliederte Theater, welches den Schauspieler nicht unvermittelt aus der Kulisse fallen läßt und jene Volksaufzüge ermöglicht, die an Wirkung weit hinausreichen über das Spiel der einzelnen. Ein ähnliches Theater scheint dem maßlosen Grabbe vorgeschwebt zu haben, wenn er in den »Hundert Tagen« etwa vorschreibt: »Zwei Schwadronen rücken vor«. Das Volk, die »Turba«, wie es in den Passionsmusiken heißt, ist der große Schauspieler von Ammergau, den freilich die Meininger nicht zu fürchten haben. Über die einzelnen und hervorragenden unter den Schauspielern hat sich kein klares Urteil festgestellt. Die Kritiker setzten sich gewöhnlich in ein gemütliches Verhältnis zu den Spielern, und so verloren sie ihre Unbefangenheit. Sie haben mit Judas in dieselbe Schüssel getaucht, mit dem Heiland einen Schoppen getrunken und mit der Mutter Gottes unter einem Dache geschlafen. Dieser schlichte Mensch, heißt es dann, welch ein Schauspieler! Nun ist es keine Frage, daß, von den Frauen abgesehen, die durchaus abscheulich spielten, manche der Mitspielenden Treffliches leisteten. Allen voran steht der Darsteller des Christus. Er ist eine schöne männliche Erscheinung, »unnachahmlich« gewachsen, wie eine Engländerin meinte, in allem Sichtbaren, was Gang, Stellung und Gebärde betrifft, geradezu bewunderungswürdig. Man merkt wohl den Bildschnitzer durch, und er hat sich, nach seiner eigenen

Das dramatische Evangelium der Oberammergauer, ihr Buch zum Krippenspiel, trägt den Charakter der Aufklärungszeit, in der es entstanden. Man hat in der jüngsten Zeit nach der ältesten Gestalt des Ammergauer Bühnenspieles geforscht und glaubt es in einem geistlichen Spiele des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg gefunden zu haben.

Das Ammergauer Krippenspiel Nie kann ich eine Tanne, die zu Weihnachten unsere Wohnungen ziert, betrachten, ohne zurückzudenken, von wannen sie kommt, ohne ihr gleichsam eine Wurzel zu leihen.

Doch ließ das kräftige Gefühl der Gegenwart solche empfindsame Gedanken nicht um sich greifen; wir schöpften den Tag gründlich aus, und erst um Mitternacht suchten wir das Lager auf, um der heiligen Frühe, die uns das ungeduldig erwartete Krippenspiel bringen sollte, entgegenzuschlummern.

Glücklicherweise liegt auch hinter München Wald und Gebirge, und damals wurde viel Wunders erzählt von dem großen Krippenspiel, genannt Passionsspiel, welches die ländliche Gemeinde von Oberammergau den Sommer hindurch allwöchentlich ins Werk zu setzen pflegte.

Nach einer solchen Autorität in schauspielerischen Dingen kann man schon schweigen. Ohnedies wird es allzu lebendig um mich her, und auf das große Krippenspiel folgt das kleine. Ein einziges Kind ist mächtiger als ein ganzes Publikum. Eine kleine Hand führt mich zu dem flimmernden Baume hin, in welchem ein ganzer Wald von Seligkeit rauscht. Das Heimatsgefühl der Brüder Grimm