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Wer sich übrigens um all den Lärm da unten nicht bekümmerte war der Kahnführer selber, »Capitain Meinert«, der indessen, da die Ebbe jetzt wirklich eintrat, mit seines Matrosen Hülfe den leichten Anker an Bord, und vorn auf den Bug hob, und als das kleine Fahrzeug, nicht mehr vorn gehalten, mit der Strömung langsam herumschwang, an's Steuer trat und es weiter hinaus in den Fluß lenkte, klar von den übrigen Kähnen zu werden und freies Fahrwasser zu bekommen.

Kahnführer Meinert, denn diese würdige Person war es wirklich selbst, ließ sich indessen nicht im Mindesten aus seiner Fassung bringen, und beantwortete alle Fragen seiner neuen ungeduldigen Passagiere mit einer Ruhe und Gleichgültigkeit, die diese fast zur Verzweiflung brachte. »Wie viel mal er zu fahren gedächte bis er die Masse Gepäck und Menschen im Stande sei an Bord abzuliefern.« »Ein Mal

Die jedoch, die sich noch in der Stadt befanden und auf freie Passage nach Bord zu mit ihrem Gepäck, Anspruch machten, da sie sich das gleich in ihrem, mit früheren Agenten abgeschlossenem Schiffscontrakt festgestellt hatten, waren am 20sten Morgens um sechs Uhr an die Ausmündung einer bestimmten Straße, unten an die Weser bestellt, wo der Kahn Nr. 67 Kahnführer Meinert lag, von diesem gratis an Bord der Haidschnucke geschafft zu werden.

Dessen Bestätigung blieb auch nicht lange aus, denn nach ein paar Fragen herüber und hinüber stellte es sich wirklich heraus, daß dies kleine unansehnliche Fahrzeug das identische »bedeckte Flußschiff« Nr. 67, und der lange Matrose der Kahnführer Meinert sei, mit dem sie und ihre sämmtlichen Sachen »nach See zu« geschafft werden sollten.

Auf all die komischen wunderlichen Gestalten machte sie ihn dabei aufmerksam, die sie umgaben; auf den langen Kahnführer mit seinem spitzen Gesicht und den polnischen Juden mit dem schönen bleichen Knaben, und freute sich wie ein Kind über das rege Leben und Treiben, das um sie her drängte und wogte, und sie jetzt mit fortnehmen sollte in eine neue Welt.

Kahnführer Meinert, oder »Capitain« Meinert wie er sich gern nennen ließ, wartete noch auf »seine Mannschafteinen Matrosen, den er in die Stadt hinaufgeschickt hatte ihm einen frischen Vorrath von Taback, Rum und einigen anderen Kleinigkeiten einzuholen sobald der kam, um die Sachen im »unteren Raume fortzustauen« konnte die Sache beginnen.

Dabei ließ sich noch nicht die Spur von einem »verdeckten Flußschiff« wie es sich die Passagiere gedacht, an der Landung blicken, und nur ein kleiner Weserkahn, wie sie dort überall zum Waarentransport gebraucht werden, lag gerade quervor an der bezeichneten Straße, dem Platz genau gegenüber wo ihre Waaren aufgestapelt worden, und der Kahnführer, ein hagerer dünner Gesell, mit furchtbar langen Armen und großen Händen, von denen man gar nicht begriff wie er sie je durch die Aermel seiner Jacke gebracht oder, da sie nun einmal darin waren, wie er sie wieder herausbringen wollte, ging auf dem Deck seines kleinen Fahrzeugs auf und ab.

Der Matrose oder Kahnführer glitt mit seinen Augen langsam vom dritten bis zum zweiten und von da bis zum ersten Stock und dann quer über die Hausthür weg nach dem Fremden nieder, der ihn angeredet hatte und öffnete dann den Mund aber blos um ein neues Priemchen Taback hineinzustecken, wonach er, ohne auch nur eine Sylbe zu erwiedern, seinen Spatziergang an Deck in der alten Weise und Ruhe fortsetzte.