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Dieses Fresko ist die erste malerische Darstellung der Hölle in der gesammten Kunst des XIV. Jhrdts. und zugleich eine der packendsten. Genauer, realistischer, grausiger ist sie wohl vor Giotto nie dargestellt worden, wenigstens kennen wir keine weitere. Der feine architektonische Aufbau des Ganzen, welcher so kunstlos grosse Innenräume schafft, die Masse der Gruppen, welche trotz der Menge der Sünder nie überladen erscheint, der Reichtum an Erfindung der grauenvollen Qualen und die lebendige Darstellung der einzelnen Scenen verdient unsere höchste Bewunderung. Man meint eine Illustration der Hölle Dante’s oder doch wenigstens eine Schöpfung im Geiste des Dichters vor sich zu sehen und dies hat zu der Annahme geführt, zumal da im August 1306 Dante auf einige Tage in Padua zum Besuch weilte, letzterer habe Giotto die Einzelheiten angegeben, was aber unwahrscheinlich ist, da damals das Infernum noch nicht bekannt und das Fresko früher entstanden ist. Auch scheint Giotto’s Gemälde bei genauer Vergleichung nach anderen Gesichtspunkten komponiert. Die

Unsere Annahme wird durch eine andere Darstellung des XII. Jhrdts. im hortus deliciarum vollständig bestätigt. Hier ist die Hölle getrennt vom jüngsten Gerichte auf einem eigenen Blatte dargestellt. »Ein Geklüfte, in dessen Höhlungen Flammen sprühen und Verdammte braten, bildet die Einfassung. Flammenmeere teilen das Innere in vier Felder. In dem untersten, im tiefen Abgrund der Hölle, sitzt Lucifer mit Ketten geschlossen, den Antichrist im Schoosse. Zunächst bringt ein Teufel einen geldgierigen Mönch, dessen Strafe sogleich daneben erblickt wird; er liegt entkleidet auf dem Rücken, während ihm ein Teufel glühendes Gold in den Mund schüttet. Im zweiten Felde von unten sind zwei Kessel aufgehängt, in denen Verdammte gesotten werden. In dem Felde darüber wird dem Wucherer glühendes Gold in die Hand gegossen. Der Verleumder muss eine Kröte belecken; dem Auflauerer werden die Ohren gezwickt; einer Putznärrin macht der Teufel Toilette. Die Kindesmörderin muss ihr eigenes Kind aufzehren. Im obersten Felde ist ein Seil so durch zwei

Die erwähnten Scenen scheinen die einzigen aus dem alten Testamente zu sein, in denen der Teufel symbolisch angedeutet ist. Für die reale Darstellung kann nur eine Miniatur zum Buche Hiob aus einer Bibel des IX/X. Jhrdts. angeführt werden: Der Teufel Hiob steinigend.