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Nie hat es bis auf diese Zeit der roemischen Aristokratie so vollstaendig an staatsmaennischen und militaerischen Kapazitaeten gemangelt wie in dieser Restaurationsepoche zwischen der Gracchischen und der Cinnanischen Revolution. Bezeichnend dafuer ist der Koryphaee der senatorischen Partei dieser Zeit, Marcus Aemilius Scaurus.

In der Poebelklientel und dem Poebelkultus machten Familienpolitik und Demagogie sich eine gleichartige und gleich gefaehrliche Konkurrenz. Gaius Flaminius galt den Staatsmaennern der folgenden Generation als der Eroeffner derjenigen Bahn, aus welcher die Gracchischen Reformen und setzen wir hinzu weiterhin die demokratisch-monarchische Revolution hervorging.

Der Ruecktritt des Mannes, dem nach der Lage der Sachen die erste Stelle zukam, vom politischen Schauplatz fuehrte zunaechst ungefaehr dieselbe Parteistellung wieder herbei, wie wir sie in der gracchischen und marianischen Epoche fanden.

Der wesentliche Fehler der Gracchischen Revolution liegt in einer nur zu oft uebersehenen Tatsache: in der Beschaffenheit der damaligen Buergerversammlungen.

Waehrend also die restaurierte Regierung es sich angelegen sein liess, die Keime zum Bessern, die in der Gracchischen Verfassung vorhanden waren, gruendlich auszureuten, blieb sie den nicht zum Heil des Ganzen von Gracchus erweckten feindlichen Maechten gegenueber vollstaendig ohnmaechtig.

Zunaechst aber wurde, wenn das Gesetz durchging und Marius zur selbstaendigen Ausfuehrung dieser ungeheuren Eroberungs- und Aufteilungsplaene berufen ward, tatsaechlich derselbe bis zur Realisierung jener Plaene oder vielmehr, bei der Unbestimmtheit und Schrankenlosigkeit derselben, auf zeit seines Lebens Monarch von Rom; wozu denn vermutlich, wie Gracchus das Tribunat, so Marius das Konsulat alljaehrlich sich erneuern zu lassen gedachte. ueberhaupt ist bei der sonstigen Uebereinstimmung der fuer den juengeren Gracchus und fuer Marius entworfenen politischen Stellungen in allen wesentlichen Stuecken oder zwischen dem landanweisenden Tribun und dem landanweisenden Konsul darin ein sehr wesentlicher Unterschied, dass jener eine rein buergerliche, dieser daneben eine militaerische Stellung einnehmen sollte: ein Unterschied, der zwar mit, aber doch keineswegs allein aus den persoenlichen Verhaeltnissen hervorging, unter denen die beiden Maenner an die Spitze des Staates getreten waren. ^1 Es ist nicht moeglich, genau zu unterscheiden, was dem ersten und was dem zweiten Tribunat des Saturninus angehoert; um so weniger, als derselbe in beiden offenbar dieselben Gracchischen Tendenzen verfolgte.

Indes wie ueberhaupt in der vorhergehenden Periode die Revolution mehr in den Gemuetern sich vorbereitete als aeusserlich sich vollzog, so ist auch die religioese Umwaelzung im wesentlichen dort erst das Werk der gracchischen und sullanischen Zeit. Versuchen wir zunaechst die an den Hellenismus sich anlehnende Richtung zu verfolgen.

Die Demokratie hatte die Wiederherstellung der Gracchischen Verfassung bewirkt; aber ohne einen neuen Gracchus war diese ein Koerper ohne Haupt, und dass weder Pompeius noch Crassus auf die Dauer dieses Haupt sein konnten, war an sich klar und durch die letzten Vorgaenge noch deutlicher dargetan worden.

Hinsichtlich der Geschworenenstellung wurde die Bestimmung Sullas, dass das Verzeichnis der Senatoren als Geschworenenliste dienen solle, zwar abgeschafft; allein es kam doch keineswegs zu einer einfachen Wiederherstellung der Gracchischen Rittergerichte.

Positiven Gewinn trug die demokratische Fahne kaum noch ein, seit die gracchischen Ideale durch Clodius schaendlich und laecherlich geworden waren; denn wo gab es jetzt, abgesehen etwa von den Transpadanern, einen Kreis von irgendwelcher Bedeutung, der durch die Schlachtrufe der Demokratie zur Teilnahme an dem Kampfe sich haette bestimmen lassen?