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Er befürchtete damals wohl, daß die Donaumonarchie ein etwaiges Scheitern dieser Verhandlungen nicht überwinden könnte, und daß der Schrei nach Brot in Wien unbedingt eine baldige Vereinbarung mit der Ukraine forderte.

Der österreichisch-ungarische Außenminister hat in dieser Zeit in einer Rede darauf hingewiesen, daß die Kräfte der Donaumonarchie ebensowohl für Straßburg wie für Triest eingesetzt würden. Diese bundesfreundliche

Ein Irrtum lag in der Annahme, daß die österreichisch-ungarische Armee in ihrer Gesamtheit von dem andauernden Rückgang des Wertes ihrer Truppen überall gleichmäßig betroffen wurde. Die Donaumonarchie verfügte bis zuletzt über hochwertige Verbände. Ein starker Hang zu einem ungerechtfertigten Pessimismus in kritischen Lagen zeigte sich freilich an vielen Stellen.

Trotzdem die Lage in Flandern in dieser Herbstzeit außerordentlich ernst ist, entschließen wir uns zum Angriff auf Italien. Man wird nach meiner früheren ablehnenden Haltung gegen ein solches Unternehmen vielleicht darüber verwundert sein, daß ich nun doch die Zustimmung meines Allerhöchsten Kriegsherrn zur Verwendung deutscher Truppen für eine Operation erwirkte, von der ich mir so geringen Einfluß auf unsere gesamte Lage versprach. Demgegenüber kann ich nur sagen, daß ich meine Anschauungen in dieser Beziehung nicht geändert hatte. Ich hielt es auch im Herbste 1917 für ausgeschlossen, daß uns selbst im Falle eines durchschlagenden Sieges eine Absprengung Italiens vom Bunde unserer Gegner gelingen würde; ich glaubte im Herbste 1917 ebensowenig wie bei Beginn dieses Jahres, daß wir lediglich für den Ruhm eines erfolgreichen Feldzuges gegen Italien deutsche Kräfte der gefährlichen Lage unserer Westfront entziehen dürften. Die Gründe meiner nunmehrigen Befürwortung unserer Beteiligung an einer solchen Operation waren auf anderen Gebieten zu suchen. Unser österreichisch-ungarischer Verbündeter klärte uns dahin auf, daß er nicht mehr die Kraft habe, einen zwölften italienischen Angriff an der Isonzofront auszuhalten. Diese Eröffnung war für uns militärisch wie politisch von gleich großer Bedeutung. Es handelte sich nicht nur um den Verlust der Isonzolinie sondern geradezu um den Zusammenbruch des gesamten österreichisch-ungarischen Widerstandes. Die Donaumonarchie war einer etwaigen Niederlage an der italienischen Front gegenüber weit empfindlicher als gegenüber einer solchen auf dem galizischen Kriegstheater. Für Galizien hatte man in

Nach den vergeblichen Angriffen des österreichisch-ungarischen Heeres in Oberitalien zeigte sich immer mehr, daß die Donaumonarchie ihre letzte und beste Stärke an dieses Unternehmen gesetzt hatte. Sie hatte nicht mehr so viel zahlenmäßige und sittliche Kräfte, um einen solchen Angriff wiederholen zu können.

Wenn ein späterer deutscher Reichskanzler schon in den neunziger Jahren mit dem fortschreitenden Zerfall der uns verbündeten Donaumonarchie als mit etwas Selbstverständlichem rechnen zu müssen glaubte, so war es unverständlich, wenn unsere Politik daraus nicht die entsprechenden Folgerungen zog. Den deutsch-österreichischen Stammesgenossen brachte ich jederzeit volle Sympathie entgegen.

Nun war es aber für jedermann, der die Zustände in der Donaumonarchie kannte, klar, daß die in Wien einmal getroffene Vereinbarung nicht geheim bleiben würde. Sie konnte wohl noch eine kurze Zeit offiziell zurückgehalten aber nicht mehr aus der Welt geschafft werden. In der Tat war sie schon Ende August allgemein bekannt.

Dem k. u. k. Armee-Oberkommando mußte der Gedanke zu einer entscheidenden Operation im Osten ganz besonders nahe liegen. Er drängte sich ihm nicht nur aus militärischen sondern auch aus politischen Gründen auf. Die fortschreitende Abnahme des Wertes der österreichisch-ungarischen Kampfkräfte konnte ihm nicht verborgen bleiben. Ein längeres Hinziehen des Krieges verschlimmerte diese Zustände augenscheinlich in dem Heere der Donaumonarchie verhältnismäßig rascher als beim gegenüberstehenden Feind. Dazu kam die österreichische Sorge, daß der drohende Verlust von Przemysl nicht nur die Spannung in der Kriegslage an der eigenen Heeresfront wesentlich steigern werde, sondern daß auch unter dem Eindruck, den der Fall dieser Festung auf die Heimat machen mußte, die schon jetzt nicht unbedenklichen Erscheinungen von Lockerung im Staatsgefüge und von Schwinden des Vertrauens auf ein günstiges Kriegsende sich noch weiter verschärfen würden. Auch fühlte