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Wenn Subha eine Wassernymphe gewesen wäre, so wäre sie langsam aus dem Fluß emporgetaucht und hätte ihm den Edelstein aus einer Schlangenkrone ans Ufer gebracht. Dann hätte Pratap sein armseliges Fischen lassen und in die Unterwelt hinabtauchen können, und dort hätte er in einem silbernen Palaste auf einem goldenen Bett nun, wen gesehen? Wen sonst als die stumme kleine Su, Banikanthas Kind?

Ja, unsre Su, die einzige Tochter der glänzenden Juwelenstadt! Aber das würde nie geschehen, es war unmöglich. Nicht daß irgend etwas wirklich unmöglich war, aber Su war nicht im königlichen Palast von Patalpur , sondern im Hause Banikanthas geboren, und so wußte sie kein Mittel, Pratap in Erstaunen zu setzen. Stadt der Unterwelt. Allmählich wuchs sie heran.

Banikanthas Gehöft lag dicht am Fluß. Die vorüberfahrenden Schiffer konnten jede Hütte und jeden Schuppen desselben sehen. Ich weiß nicht, ob irgend jemand unter diesen Anzeichen von Wohlstand das kleine Mädchen bemerkte, die, wenn ihre Arbeit getan war, sich nach dem Flußufer schlich und dort saß. Denn hier vermißte sie die Gabe der Sprache nicht, hier sprach die Natur für sie. Das Murmeln des Baches, die Stimmen der Dorfleute, die Lieder der Schiffer, das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Bäume, alles floß zu einer Sprache zusammen und wurde eins mit dem Zittern ihres Herzens. Es wurde zu einer großen Woge von Schall, die an ihr sehnsüchtiges Herz schlug. Dies Rauschen und Raunen in der Natur war die Sprache der armen Stummen, und in ihren dunklen Augen fand die Sprache der Welt um sie her ihren Ausdruck. Von den kleinen Heimchen, die im Gebüsch zirpten, bis zu den stillen Sternen über ihr war nichts, was nicht zu ihr sprach mit Zeichen und Gebärden, Weinen und Seufzen. Und in der tiefen Stille des Mittags, wenn die Schiffer und Fischerleute zum Essen gegangen waren, wenn die Dorfbewohner schliefen und die Vögel verstummt waren, wenn die Fährboote müßig am Ufer lagen, wenn die große, geschäftige Welt mit ihrer Arbeit haltmachte und plötzlich schweigend dastand wie ein einsamer, furchtbarer Riese, dann saßen unter dem weiten Himmelsdom, in der feierlichen Mittagsstille, die beiden allein und schweigend da: die stumme Natur und das stumme Mädchen