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Aktualisiert: 17. Juni 2025
»Dann, dann«, stotterte Miezchen kleinlaut – denn es hatte begriffen, daß es auf einmal alles verraten hatte, und daß der Otto den Zuckerhahn zurückfordern würde –, »dann hat er mich doch nicht totgeschlagen.« »So, das war eine Artigkeit von ihm«, lachte der Vater, »und dann weiter?« »Dann weiter gar nichts mehr«, wimmerte Miezchen. »So, so, die Geschichte nimmt also ein fröhliches Ende.
Der Papa hilft dir schon, und siehst du, das Christkindlein hat dir einen roten Zuckerhahn gebracht." Und Miezchen nahm ganz heimlich den Zuckerhahn aus seiner Tasche und steckte ihn dem Joggi zu. Diese heimlichen Trostesworte hatten eine wunderbar wirksame Kraft. Der Joggi schaute das Miezchen an, ganz ohne Schrecken, dann schaute er auf seinen roten Zuckerhahn.
Und der arme, gutmütige Joggi ist ja ganz unschuldig. Ach, Kinder, hättet ihr mir doch gleich das ganze Erlebnis erzählt, als ihr am Abend von der Schlittenbahn kamt. Eure Heimlichtuerei hat nur Unglück gebracht. Könnten wir doch den armen Menschen trösten und wieder fröhlich machen!" Das Miezchen war ganz weich geworden. "Ich will ihm den roten Zuckerhahn geben", sagte es schluchzend.
Die Mutter sah den Zug herankommen, und ihr Herz wurde ganz erleichtert, als sie sah, wie der Joggi hinter dem Miezchen herschritt, den roten Zuckerhahn in der Hand hielt und immerfort vergnüglich lachte. So traten die drei ins Haus und in die Stube, und hier holte das Miezchen geschäftig einen Stuhl, nahm den Eßkorb zur Hand und winkte dem Joggi, daß er komme.
Also 'Artischocke' hat der furchtbare Mann dich genannt und den Stecken erhoben, und dann?" "Dann, dann", stotterte Miezchen kleinlaut, denn es hatte begriffen, daß es auf einmal alles verraten hatte und daß der Otto den Zuckerhahn zurückfordern würde, "dann hat er mich doch nicht totgeschlagen." "So, das war nett von ihm", sagte der Vater lachend. "Und dann weiter?"
Den roten Zuckerhahn hielt er die ganze Zeit über fest mit seiner linken Hand und schaute ihn an von Zeit zu Zeit und lachte unbeschreiblich vergnüglich, denn Wurst und Brot hatte er wohl auch schon bekommen, aber einen roten Zuckerhahn hatte ihm in seinem ganzen Leben noch nie jemand geschenkt. Endlich ging der Joggi die Halde hinunter.
Miezchen kroch ins Schlafzimmer hinein, kauerte sich neben dem Bett auf das Schemelchen nieder, nahm den roten Zuckerhahn auf den Schoß und war sehr traurig, daß es ihn zum letzten Male sehen sollte.
Miezchen versprach hoch und teuer, kein Wort sagen zu wollen; die Spuren seiner Tränen waren auch längst vergangen und konnten nichts mehr verraten. Längst schon schliefen Otto und Miezchen auf ihren Kissen, und der rote Zuckerhahn spazierte durch Miezchens Träume und erfüllte sein Herz mit einer so großen Freude, daß es jauchzte im Schlaf.
Auf dem Heimweg schärfte der Otto dem Miezchen ein, zuhause nichts zu erzählen von dem Vorfall, sonst könnte die Mutter Angst bekommen. Und dann dürften sie nie mehr im Mondschein Schlitten fahren. Den Zuckerhahn würde Miezchen gleich bekommen, aber es müsse versprechen, nichts zu erzählen. Miezchen versprach hoch und heilig, kein Wort zu sagen.
Auch Otto war ein wenig zerknirscht. Er sagte zwar etwas verächtlich: "Ja, einen Zuckerhahn einem erwachsenen Menschen geben! Behalt du den nur für dich." Aber dann bat er die Mutter, ihm und Miezchen zu erlauben, dem Joggi etwas zu essen in den Stall zu bringen. Er hatte gar nichts gehabt, seit er dort kauerte, zwei ganze Tage lang.
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