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Von Zeit zu Zeit beugte sich Rudolf zu ihr herüber, um ihre rechte Hand zu erfassen und zu küssen. Er fand Emma im Sattel entzückend aussehend, bei ihrem geraden Sitz, ihrer schlanken Figur, der schicken Haltung ihres rechten Knies, ihren von der scharfen Luft geröteten Wangen, alles im Abendrot. Als sie Yonville erreichten, wurde ihr Pferd unruhig. Einmal machte es sogar kehrt.

Für mich, der ich hier fern der großen Welt lebe, ist das die einzige Erholung. Nur hat man in Yonville wenig Gelegenheit ...« »Jedenfalls genau so wie in Tostesbemerkte Emma. »Drum war ich ständig in einer Leihbibliothek abonniert

Er dachte, Emma sträube sich nur aus Rücksicht auf ihn. Deshalb bestürmte er sie immer mehr, bis sie seinen Bitten schließlich nachgab. Am andern Morgen um acht Uhr fuhren sie mit der Post ab. Den Apotheker hielt nichts Dringliches in Yonville zurück, aber er hielt sich für unabkömmlich. Als er die beiden einsteigen sah, jammerte er.

Und den Mantel ...,« sie tat so, als ob sie sichs überlegte »... den bringen Sie auch nicht erst ... oder noch besser: geben Sie mir die Adresse des Schneiders und sagen Sie ihm, der Mantel soll bei ihm zum Abholen bereitliegenDie Flucht sollte im kommenden Monat erfolgen. Emma sollte Yonville unter dem Vorwande verlassen, in Rouen Besorgungen zu machen.

Insgeheim erzitterte sie freilich mitunter bei dem Gedanken, Rudolf könne ihr einmal begegnen. Wenn sie auch auf immerdar von ihm geschieden war, so fühlte sie sich doch noch immer in seinem Banne. Eines Abends kam sie nicht nach Yonville zurück. Karl war außer sich vor Unruhe, und die kleine Berta, die ohne ihre »Mama« nicht ins Bett gehen wollte, schluchzte herzzerreißend.

Karl zog nun allerorts Erkundigungen ein, und da brachte er in Erfahrung, daß im Bezirk von Neufchâtel in einem größeren Marktflecken namens Abtei Yonville der bisherige Arzt, ein polnischer Refügié, in der vergangenen Nacht das Weite gesucht hatte.

Auf der Firma, die so lang ist wie der ganze Laden, steht in mächtigen goldnen Buchstaben: »Homais, Apotheker«. Drinnen, hinter den hohen, auf der Ladentafel festgeschraubten Wagen, liest man über einer Glastüre das Wort »Laboratorium« und auf der Tür selbst noch einmal in goldnen Lettern auf schwarzem Grunde den Namen »Homais«. Weitere Sehenswürdigkeiten gibt es in Yonville nicht.

Dann eilte sie in ihr Zimmer hinauf, warf sich in ihr Bett, auf den Bauch, und weinte wie ein Kind, den Kopf in das Kissen vergraben. Für den Fall, daß sich irgend etwas Besonderes ereignen sollte, hatte sie mit Rudolf vereinbart, an die Jalousie einen weißen Zettel zu stecken. Wenn er zufällig in Yonville wäre, solle er daraufhin sofort durch das Gäßchen an die hintere Gartenpforte eilen.

Yonville und die Yonviller ödeten ihn dermaßen an, daß er gewisse Leute und bestimmte Häuser nicht mehr erblicken konnte, ohne in Wut zu geraten. Besonders unausstehlich wurde ihm nachgerade der biedere Apotheker. Gleichwohl schreckte ihn die Aussicht auf völlig neue Verhältnisse genau so sehr, wie er sich danach sehnte.

Erst um diese Zeit wurde ein sogenannter »Hauptvizinalweg« angelegt, der die beiden großen Heeresstraßen von Abbeville und von Amiens untereinander verbindet und bisweilen von den Fuhrleuten benutzt wird, die von Rouen nach Flandern fahren. Aber trotz dieser »neuen Verbindungen« gelangte Yonville zu keiner rechten Entwicklung.