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Nach alledem schätzen die Utopier besonders die geistigen Vergnügen; sie halten sie nämlich für die ersten und wesentlichsten von allen, und in der Hauptsache entstehen sie nach ihrer Meinung aus der Übung der Tugend und dem Bewußtsein eines rechtschaffenen Lebenswandels.

Es ist schwer zu sagen, ob die Utopier einen Hinterhalt mit größerer Schlauheit zu legen oder mit größerer Vorsicht zu vermeiden wissen. Man könnte meinen, sie träfen Vorbereitungen zur Flucht, wenn sie alles andere eher im Sinne haben, und umgekehrt, wenn sie die Absicht haben zu fliehen, könnte man meinen, sie dächten an nichts weniger.

Nur das eine haben die Utopier bei einem Kriege im Auge: das zu erreichen, was sie schon früher hätten erreichen müssen, um sich den Krieg zu ersparen; oder wenn das sachlich unmöglich ist, so nehmen sie an denen, die sie für schuldig halten, eine so grimmige Rache, daß der Schrecken Leute, die dasselbe wagen wollten, in Zukunft davon abhält.

Die Utopier haben deshalb dieses ganze Geschäft des Jagens als eine der Freien unwürdige Beschäftigung den Metzgern zugewiesen, deren Handwerk sie, wie oben erwähnt, von Sklaven ausüben lassen.

Nächst den Zapoleten verwenden die Utopier auch die Streitkräfte desjenigen Volkes, für das sie zu den Waffen greifen, und die Hilfsscharen ihrer anderen Freunde; an letzter Stelle erst ziehen sie ihre Mitbürger heran. Aus deren Mitte nehmen sie einen Mann von erprobter Tapferkeit und stellen ihn an die Spitze des gesamten Heeres.

Die Utopier schrecken nicht bloß durch Strafen von Schandtaten ab, sondern geben auch durch die Aussicht auf Ehrungen einen Anreiz zur Tugendhaftigkeit. Zu diesem Zweck errichten sie berühmten und um den Staat besonders verdienten Männern auf dem Markte Standbilder zur Erinnerung an ihre Taten; zugleich aber soll der Ruhm der Vorfahren ihre Nachkommen mit Nachdruck zur Tugend anspornen.

Sie sind zwar, wie die Utopier offen zugeben, nicht so feurig wie die Pferde, besitzen aber dafür ihrer Meinung nach mehr Ausdauer und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Außerdem erfordert ihr Unterhalt weniger Aufwand an Mühe und Kosten, und zuletzt sind sie, wenn sie ausgedient haben, doch noch für die Ernährung zu gebrauchen.

Diese kam nach Amaurotum, als ich gerade dort war, und da wichtige Fragen zur Verhandlung standen, waren schon vor ihr jene früher erwähnten drei Abgeordneten aus jeder Stadt eingetroffen. Nun waren allen Gesandten der Nachbarvölker, die schon früher dorthin gekommen waren, die Sitten der Utopier bekannt.

Die Utopier glauben demnach, daß die Toten unter den Lebenden weilen als Ohren- und Augenzeugen ihrer Worte und Taten, und infolgedessen gehen sie mit größerer Zuversicht an ihre Geschäfte, gleichsam im Vertrauen auf solchen Schutz; auch lassen sie sich durch den Glauben an die Anwesenheit ihrer Vorfahren von geheimer Schandtat abschrecken.

Wer sich nun dadurch überreden läßt, stirbt entweder freiwillig den Hungertod oder läßt sich betäuben und wird so ohne eine Todesempfindung erlöst. Gegen seinen Willen aber bringen die Utopier niemanden ums Leben; auch lassen sie es keinem trotz seiner Weigerung, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, an irgendeinem Liebesdienst fehlen.