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Aktualisiert: 9. Mai 2025


Denn eine Mahnung liegt ganz eigentlich in der Zeit, sie straft mit der Unwiederbringlichkeit der Schritte, die sie einmal getan; sie drängt zugleich auf die Gegenwart mit der Ungewißheit der Zukunft, und zwischen dieser Unwiederbringlichkeit und Ungewißheit steht der Mensch beständig, immer mit dem Gefühl, das Versäumte nie zurückführen zu können und nicht vorauszusehen, ob es die Zukunft nachzuholen gestatten wird.

Und da Daumer schwieg, fuhr er sinnend fort: »Vielleicht spürt er schon die Unwiederbringlichkeit der Jahre; vielleicht zeigt ihm die Vergangenheit schon ihre wahre Gestalt.« »Ohne Zweifel war es ihm ein Schmerz, das beglänzte Gewölbe zu schauenantwortete Daumer; »nie zuvor hat er den Blick zum nächtlichen Himmel erheben können.

So kam ihm das Gefühl des Versäumnisses, zum erstenmal das Gefühl der Unwiederbringlichkeit, das wie ein schwarzer Schatten aus der Finsternis trat und ihm das Wort und den Begriff Verlust hinschleuderte. Das war kein Träumen mehr, sondern ein doppeltes Erwachen des Leibes und der Seele, kein Spiel mehr, sondern der wilde, unbewegliche Ernst.

Das Mädchen bückt sich, nimmt den Brief in die Hand, wirft einen neugierigen Blick darauf, stutzt, wiederholt den Blick, schaut den jungen Mann an, eine Frage drängt sich auf ihre Lippen, ein Schatten auf ihre Stirn, er will ihr den Brief entreißen, da erweckt ihr Benehmen seine Aufmerksamkeit, er wird gleichsam wach, erkundigt sich in überstürzten Worten, ob sie die Schrift kenne, sie entfaltet das Papier, liest, Erinnerung überzittert ihre Stirn, durch Schminke, Elend und den Aufputz des Lasters hindurch zuckt eine Flamme von Bewußtsein, sie stürzt auf die Kniee, lachend ringt sie die Arme, und die ganze Unwiederbringlichkeit eines reinen Daseins schreit aus einem zertrümmerten und verfaulten als Gelächter empor.

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