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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Inzwischen war der Turmwaechter, mit Speisen fuer ihn und die Seinigen, in sein Zimmer getreten, und da Herr Friedrich ihn fragte, wie sich Frau Littegarde befinde: vernahm er in abgerissenen und nachlaessigen Worten desselben, dass sie auf einem Buendel Stroh liege, und noch seit dem Tage, da sie eingesetzt worden, kein Wort von sich gegeben habe.
Nun hatte man, trotz der Sittenlosigkeit seines Lebenswandels, doppelte Gruende, an die innerliche Redlichkeit dieser Versicherung zu glauben: einmal, weil der Kranke in der Tat von einer gewissen Froemmigkeit war, die einen falschen Eidschwur, in solchem Augenblick getan, nicht zu gestatten schien, und dann, weil sich aus einem Verhoer, das ueber den Turmwaechter des Schlosses derer von Breda angestellt worden war, welchen er, behufs eines heimlichen Eintritts in die Burg, bestochen zu haben vorgegeben hatte, bestimmt ergab, dass dieser Umstand gegruendet, und der Graf wirklich in der Nacht des heiligen Remigius, im Innern des Bredaschen Schlosses gewesen war.
Doch die Antwort, die der Turmwaechter von ihr, nach mehrmaligem Ruetteln derselben am Arm, da sie wie eine Wahnsinnige, ohne zu hoeren und zu sehen, auf dem Stroh lag, empfangen zu haben, vorgab, war: nein, sie wolle, so lange sie auf Erden sei, keinen Menschen mehr sehen; ja, man erfuhr, dass sie noch an demselben Tage dem Schlossvogt, in einer eigenhaendigen Zuschrift, befohlen hatte, niemanden, wer es auch sei, den Kaemmerer von Trota aber am allerwenigsten, zu ihr zu lassen; dergestalt, dass Herr Friedrich, von der heftigsten Bekuemmernis ueber ihren Zustand getrieben, an einem Tage, an welchem er seine Kraft besonders lebhaft wiederkehren fuehlte, mit Erlaubnis des Schlossvogts aufbrach, und sich, ihrer Verzeihung gewiss, ohne bei ihr angemeldet worden zu sein, in Begleitung seiner Mutter und beiden Schwestern, nach ihrem Zimmer verfuegte.
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