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Aktualisiert: 23. Mai 2025
»Führst du einen großen Herrn durchs Land?« fragte der Alte. Panja lachte. »Ihr wißt in Tschirakal nicht mehr als die Frösche in euren Sümpfen«, sagte er geringschätzig. »Ich habe meine Seide nicht gestohlen. Der Kollektor von Mangalore wartet so ungeduldig, daß er einen Boten nach dem anderen sendet. Ist kein Bote angekommen?« Der Alte schüttelte den Kopf und wandte sich scheu nach mir um.
Als ich nahe bei einem hölzernen Lagerschuppen ein Boot im dunklen Wasser erblickte, auf dem ein Hindu fröstelnd in der Morgenkühle hockte und, noch benommen vom Schlaf, in die grünschimmernde Weite starrte, kam mir jener Tag in den Sinn, an welchem ich zu Beginn meiner Dschungelfahrt in Tschirakal am Watarpatnamsee angelangt war und Panja mit den Mohammedanern um den Preis der Kanus stritt.
Ich vergesse die Abendstunde niemals, in der unsere Wagen in Tschirakal anlangten, einem kleinen Ort an jenem Binnensee, den der Watarpatnam vor seinem Austritt ins Meer bildet. Der Ort lag unter Palmen und hob sich weiß, braun und grün von der merkwürdig stillen, graublauen Silberwand des großen Wassers ab, als wir die Straße zum Hafen niederfuhren.
Immerhin hatte ich in etwa vierzehn Tagen alle Vorbereitungen getroffen, der Ochsenwagen war gedungen, Proviant für zwei Monate war herbeigeschafft, und eines Morgens brachte mir ein Knabe die Nachricht, daß in Tschirakal am Seeufer die Boote auf uns warteten. Der Watarpatnam und der Ponani sind, im Norden und Süden Malabars ins Meer einmündend, die größten Ströme des Landes.
Panja zeigte sich zufrieden. Ich sah über den See hinaus, der sich rötlich färbte. »Wann kommt der Mond?« fragte Panja. »Gegen Mitternacht,« antwortete der Alte nachdenklich, »wir werden in der Morgendämmerung fahren.« »Wer will reisen?« fragte Panja gelassen, »du oder der Herr? Wir fahren sogleich.« »Es geht nicht, die Leute sind in Tschirakal weit verstreut und nicht so rasch zu finden.«
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