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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Er mußte heftig geweint haben; denn Tränen hingen in den langen schwarzen Wimpern und gaben dem glühendschwarzen, sinnigen Auge einen ganz eigenen Reiz." "So, so? Einen ganz eigenen Reiz!" antwortete lächelnd der Hofrat. "Wer hat denn meinem Mädchen erlaubt, über Männeraugen Betrachtungen anzustellen? Hat sie das auch bei Madame La Truiaire in der Residenz gelernt?"

Die gute Madame La Truiaire aber hatte dieses Wunder nicht bewirkt; zwar galt Ida von Sanden in den ersten Häusern der Residenz für eine sehr feine und anständig erzogene junge Dame; doch war sie dort ernst, zurückhaltend, so daß, wer sie nicht näher kannte, über ihren Geist wenig oder gar nicht urteilen konnte; nein, eine andere Lehrmeisterin, die reine Seligkeit der ersten erwiderten Liebe, hatte sie so freudig, so selig gemacht, hatte alle Pforten ihres tiefen Herzens aufgeschlossen und den Reichtum ihres Geistes ans Licht gelockt.

"In einer Hinsicht ist es gut, daß das Fräulein aus der Residenz wegkam; Sie können sich gar nicht denken, unsere Herren waren ganz rabiat, als sie so lieblich aufblühte; die Straße vor dem Haus der Madame La Truiaire wurde nicht leer von den Anbetern, und natürlich ein solches Mädchen hat denn doch auch ein Herzchen und fühlt sich durch diese Aufmerksamkeit geschmeichelt.

"Schokolade mit Kapwein abgerührt," sagte Ida lächelnd, indem sie ihm einen Becher präsentierte; "ich kenne den Geschmack meines Hofrätchens gar wohl, darum habe ich dieses Frühstück gewählt, und denken Sie, wie geschickt ich bei Madame La Truiaire geworden bin, ich habe ihn ganz allein selbst gemacht, Gesicht und Arme glühen mir noch davon; versuchen Sie doch, er ist ganz delikat ausgefallen."

Er nahm sich in seinem Entzücken vor, gleich morgen ein Belobungsschreiben an Madame La Truiaire zu schreiben, die ihm eine so glänzende Weltdame mit ungetrübter Unschuld und Natürlichkeit erzogen habe.

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