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Dann aber waren sie in großer Not gewesen. Denn der Traumpfannenkuchen mußte von drei Personen gemacht werden, sonst war es nichts, und die Pfarrerstochter wußte nicht, wo sie eine dritte Person dazu herbekommen sollte. Sie gingen in die Küche und fragten, ob eine von den Mägden einen Traumpfannenkuchen mit ihnen backen wolle.

Und dann hatte sie die Kleine gefragt, ob sie einen Traumpfannenkuchen mit ihr backen wolle. Die Kleine wußte absolut nicht, was ein Traumpfannenkuchen war, hatte aber sofort ja gesagt; und sie würde selbstverständlich auch ja gesagt haben, wenn Mamsell Maja Lisa gefragt hätte, ob sie eine Suppe aus Kreuzottern mit ihr kochen wolle.

Nun stellten sie die Pfanne aufs Feuer und ließen den Pfannenkuchen auf der einen Seite backen, dann wurde er umgedreht. Und immer hielten alle miteinander den Löffel, alle drei halfen den Kuchen umwenden, und keines ließ den Löffel fallen. Dann war der Traumpfannenkuchen fertig und sollte gegessen werden.

Aber so gerne sie auch die Zukunft sehen wollte, sie war nicht imstande, noch einen einzigen weiteren Bissen hinunterzubringen. Die beiden jungen Menschenkinder waren wie ein wenig enttäuscht von dem Traumpfannenkuchen, aber jedenfalls sprach keines ein Wort. Sie winkten der Großmutter nur gute Nacht zu, und diese stand schweigend oben an der Tür und leuchtete ihnen die Treppe hinunter.

Sie hätte sich vielleicht nicht zu versprechen brauchen; aber sie dachte an alte Zeiten und wußte, wenn beim Backen des Traumpfannenkuchen nicht irgendein kleines Mißgeschick passierte, dann war kein Spaß dabei. Ach, und es war ihr so lieb, wenn die Pfarrerstochter ihren Kummer vergaß und ein wenig lachte.

Als die Pfarrerstochter ihr Anliegen vorbrachte, lachte die Großmutter sie ein wenig aus, sagte aber doch gleich, ja, sie wolle mittun, sie warte allerdings immer auf jemand und möchte wohl wissen, ob er in diesem neuen Jahre komme. Da war es natürlich am besten, sie blieben gleich bei der Großmutter und backten da den Traumpfannenkuchen.

»Aber du darfst die ganze Zeit über, während wir den Traumpfannenkuchen machen, weder lachen noch sprechen«, sagte die Pfarrerstochter. »Und du darfst auch nicht das kleinste bißchen davon auf den Boden fallen lassen, weder vom Wasser, noch vom Mehl, noch vom SalzAch, wenn das alles sei, meinte die Kleine, sie könne schweigen und ernsthaft sein, solange man es verlange.

Aber das tat nichts, denn ihr konnte Maja Lisa ohne Scheu die Geschichte von dem Traumpfannenkuchen und dem Traum erzählen, während sie sie der Stiefmutter niemals hätte anvertrauen können; diese hätte ja doch nur über alles miteinander verächtlich den Kopf in den Nacken geworfen. Die Tante dagegen nahm die Sache vollständig ernst.

Als aber die Pfarrerstochter sich daran erinnerte, erschrak sie, und sie zitterte am ganzen Leibe. Denn das ist sicher und gewiß: Wer einem, nachdem man einen Traumpfannenkuchen gebacken hat, im Traum ein Glas Wasser anbietet, den heiratet man. Der Brauttanz

Jetzt waren die Pfarrerstochter und die Kleine im höchsten Eifer, und es war keine Gefahr mehr, daß sie losplatzen würden. Sie dachten nur noch daran, daß sie vielleicht in die Zukunft sehen durften, und diese große Gelegenheit wollten sie gewiß nicht verscherzen. Der Traumpfannenkuchen glänzte vor lauter Salz, und es gehörte ordentlich Mut dazu, hineinzubeißen.