Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 10. Mai 2025
Aber alle die Seeleute und Fischer, die in Marstrand eingefroren waren, pflegten an Torarins Hütte vorbeizugehen, um die Klippen zu ersteigen und zu sehen, ob Buchten und Sunde noch nicht angefangen hätten, ihre Eisdecke abzuwerfen. Elsalill stand manches liebe Mal in der Haustür und sah ihnen nach, wie sie dort hinaufgingen.
Am meisten jedoch wehklagte sie über ihre Milchschwester und sagte, sie wünschte, sie hätte sich nicht an der Mauer versteckt, so daß sie ihr in den Tod hätte folgen können. Torarins Mutter sagte nichts dazu, solange der Sohn daheim war.
Sie will mir nichts zuleide tun. Ich bin glücklich, ihr zu folgen, wohin sie mich auch führen mag. Und sie folgte der Toten durch viele Gassen, von Torarins Hütte, die auf einer steinigen Anhöhe lag, bis zu den ebeneren Straßen am Platze und am Hafen. Die Tote ging die ganze Zeit zwei Schritte vor Elsalill.
Da war Heidekraut mit braunen Köpfchen und stechendes Gestrüpp von Dornenbüschen, Höhlen für Ottern und Füchse, Nester für Eidergänse und Möwen, doch keine Wege, keine Häuser und keine Menschen. Torarins Hütte aber lag hoch oben auf dem Kamme der Insel, so daß sie auf der einen Seite die Stadt hatte und auf der anderen die Wildnis.
Dann ging er mit ihr bis zu Torarins Hütte. Und sie merkte, wie er sich jedesmal, wenn der Sturm sehr ungestüm an sie heranbrauste, vor sie stellte und sie schützte. Elsalill dachte die ganze Zeit, während sie so gingen: meine tote Milchschwester wußte nichts davon, daß er sein Vergehen sühnen und ein guter Mensch werden will.
Ein Weilchen war alles still, aber dann spürte sie einen leisen Hauch auf der Stirne, gerade wie da, als die Tote in Torarins Hütte zu ihr gekommen war. Da sah sie auf und merkte, daß sie allein war. Sie begriff, was es war, das sie wie ein leises Lüftchen auf der Stirne gespürt hatte, und sagte zu sich selbst: »Meine tote Milchschwester hat mich auf die Stirne geküßt, ehe sie von mir schied.«
Der Schiffer stand finster und verdüstert da; er antwortete gar nicht auf Torarins Geschwätz. Da begann Torarin zu fragen, warum er sich nicht nach Marstrand hinein begebe. »Es ist ja eine Wanderung von nicht mehr als einer Stunde über das Eis,« sagte Torarin. Darauf erhielt er auch keine Antwort.
Ein anderes Mal saß Sir Archie in Torarins Hütte und plauderte mit Elsalill. Die beiden waren allein. Sie sprachen fröhlich miteinander und waren ganz vergnügt. Sir Archie saß da und sprach mit Elsalill davon, daß sie ihn nach Schottland begleiten solle. Dort wolle er ihr ein Schloß bauen und sie zu einer vornehmen Burgfrau machen.
Sie legten die Gefangenen auf Torarins Schlitten, und Torarin fuhr mit ihnen durch enge Buchten und Sunde, wo das Eis noch festlag, nach Marstrand. Aber am Nachmittage stand der Schiffer noch auf der hohen Warte seines Fahrzeugs und blickte auf das Meer. Ringsumher war alles noch unverändert, und die Eismauer vor dem Fahrzeug türmte sich höher und immer höher auf.
Er bot ihr nur die Hand zum Abschied und eilte von dannen. Aber Torarins Mutter sagte zu Elsalill: »Es war recht von dir, daß du mir Botschaft sandtest. Es ist nicht ziemlich für eine Jungfrau, mit einem solchen Manne wie Sir Archie allein in der Hütte zu sein. Das weißt du wohl: ein Söldling hat weder Ehre noch Gewissen.« »Ich hätte Euch Botschaft gesandt?« sagte Elsalill erstaunt.
Wort des Tages
Andere suchen