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Man sagte im Volk, Theoderich habe eine Zeit lang daran gedacht, mit Übergehung seiner Tochter und ihres unmündigen Knaben, zum Heile des Reiches den kräftigen Herzog Thulun zu seinem Nachfolger zu bestellen.

Seinen Namen hört’ ich immer wieder, wenn ich fragte: Wer wird uns schirmen, wenn Theoderich schied? Seinen Namen hört’ ich bei jedem Sieg, den wir erfochten, bei jedem weisen Werke des Friedens, das geschehn. Ich hatt’ ihn nie gesehen. Ich sehnte mich danach, ihn zu sehen. Heute hab’ ich ihn gesehen und gehört. Ich habe sein Aug’ gesehen, das klar und milde wie die Sonne.

»Es ist gutsagte Theoderich, ohne mit der Wimper zu zucken. »Siehst du, der Grieche, den ich fortgeschickt, hat mir noch von ganzen Tag vorgelogen. Und ich brauche doch meine Zeit.« »Willst du wieder die Priester rufen lassenfragte Hildebrand, nicht mit Liebe. – »Nein, ich konnte sie nicht brauchen.

Endlich teilte sich das ganze Volk in eine rauhere Partei, die, längst unzufrieden mit der Milde, die Theoderich und seine Tochter den Welschen bewiesen, gern nunmehr nachgeholt hätten, was, wie sie meinten, bei der Eroberung des Landes versäumt worden, und die Italier für ihren heimlichen Haß mit offener Gewalt zu strafen begehrten.

Drei Tage haben wir’s umsonst versucht: wir dringen nicht durch.« – »Nein, wir hungerngrollte der Alte. »O Theoderich, mein Herr und König, wo bist du? Unter deinem Scepter hatten wir vollauf. – Da kamen die Armen und Siechen nicht zu kurz. Aber dieser Unglückskönig ... –«

Siegte Theoderich, nun, so war ein Anmaßer, den man zu Byzanz niemals anerkannt hatte, gestürzt und gestraft: und da Theoderich im Namen und Auftrag des Kaisers siegen und als Statthalter herrschen sollte, durch eine ruhmvolle Eroberung das Abendland wieder mit dem Ostreich vereinigt. Aber der Ausgang des feinen Planes war doch nicht der erwünschte.

Dein Vorfahr Zeno überließ durch Vertrag das Abendland an Theoderich und seine Goten, wenn sie den Anmaßer Odovakar gestürzt.« »Theoderich sollte Statthalter des Kaisers sein, nicht König von Italien.« »Zugegeben.

König Theoderich hat dir die Mundschaft über deinen Sohn übertragen, dem Weibe: – das war wider Recht, aber wir Goten haben ihm nicht eingeredet in seine Sippe. Er hat diesen Sohn zum Nachfolger gewünscht, den Knaben: – das war nicht klug. Aber Adel und Volk der Goten haben das Blut der Amalungen geehrt und den Wunsch eines Königs, der sonst weise war.

Der große Mann, der von hier aus ein Menschenalter lang die Geschicke Europas gelenkt, den Abendland und Morgenland in Liebe und Haß bewunderten, der Heros seines Jahrhunderts, der gewaltige Dietrich von Bern, dessen Namen schon bei seinen Lebzeiten die Sage sich ausschmückend bemächtigt hatte, der große Amalungen-König Theoderich sollte sterben.

Nur durch Aushungerung hatte nach fast vierjährigem Widerstand der große Theoderich diese letzte Zuflucht Odovakars bezwungen. Vergebens hatte Belisar versucht, gleich nach seiner Ankunft die Stadt mit Sturm zu nehmen. Kräftig ward sein Angriff abgewiesen und die Belagerer mußten sich begnügen, die Festung enge zu umschließen und, wie einst der Gotenkönig, durch Mangel zur Übergabe zu nötigen.