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Aktualisiert: 30. April 2025


Seine Lippen waren blutig, so hatte er die Zähne darin verbissen. Aber noch war er besonnen genug, Smeraldina wieder aufzusuchen und ihr in gelassenen Worten zu sagen, daß die Gesellschaft ganz lustig anzusehen sei; aber er werde nie wieder durch die Spalte schauen, da er nur mit genauer Not der Entdeckung durch die Gräfin und einen älteren Gast entkommen sei.

Gute Nacht! rief er noch einmal zurück und stieg dann vorsichtig in sein Zimmer hinunter, während Smeraldina die Brücke abbrach und sich vergebens bemühte, das seltsame Betragen des Fremden, seine Armut, seine Freigebigkeit, sein graues Haar und seine Abenteuersucht miteinander zu reimen.

Wenn es zu bösen Häusern kommt, daß wir beide die inkarnierte Gerechtigkeit Venedigs für nichts Besseres als eine Handvoll sterblicher Menschen halten, so beschützt dich, meine teure Smeraldina, der Zauber deiner Schönheit; ich aber wandere den bekannten nassen Weg oder tausche wenigstens mein Quartier in der Calle della Cortesia mit einer viel bescheideneren Kammer in den Brunnen* oder unter den Bleidächern.

Für Euch, sagte sie, bin ich die Prinzessin Smeraldina, die Euch erlaubt, von fern nach ihrer Gunst zu schmachten. Wenn Ihr mich diesen Turban aufsetzen seht, so sei es Euch ein Zeichen, daß ich geneigt bin, mit Euch zu plaudern. Denn ich langweile mich mehr, als bei meiner Jugend und meinen Reizen zu ertragen ist.

Es ist durchaus mit einer geübten Hand geschrieben. Von der Truppe Sacchi, für welche Gozzi arbeitete, und die übrigens zerstreut ist, habe ich die Smeraldina gesehen, eine kleine, dicke Figur, voller Leben, Gewandtheit und guten Humors. Mit ihr sah ich den Brighella, einen hagern, wohlgebauten, besonders in Mienen und Händespiel trefflichen Schauspieler.

Im Namen des erlauchten Rates der Zehn, war die Antwort, öffnet! Der Diener unten gehorchte augenblicklich, und die Wasserpforte schloß sich hinter dem nächtlichen Besuch. Kurz darauf kam Smeraldina in ihre Kammer zurück, aufgeregt, in bloßem Haar und mit erhitzten Wangen. Habt Ihr gehört? flüsterte sie.

Wer ist jetzt gerade der Liebhaber deiner Herrin? unterbrach sie Andrea trocken. Empfängt sie den hohen Adel Venedigs? Gehen die fremden Gesandten bei ihr aus und ein? Sie kommen meist in der Maske, erwiderte Smeraldina.

Schöne Smeraldina, sagte er, ich konnte die Zeit nicht erwarten, dich wiederzusehen. Ich habe im Vorbeigehen bei einem Goldschmiedladen an dich gedacht und dir eine Nadel gekauft, von Filigran, die freilich zu gering für dich ist, aber dennoch echter als die Agraffe an deinem Turban.

Gute Nacht, Smeraldina! Sie schloß das Fenster. Arm und krank, sagte sie für sich, indem sie den Vorhang dicht zusammenzog. Je nun, für die Langeweile immer noch gut genug. Auch er hatte das Fenster geschlossen und durchmaß nun sein Zimmer mit langsamen Schritten. Es ist gut, sagte er, es kommt mir gelegen. Im schlimmsten Falle kann ich auch davon Vorteil ziehen.

Andrea löschte das Licht, verriegelte die Tür in seinem Zimmer, horchte, ob alles im Hause schlafe, und ging dann wieder an das Fenster. Smeraldina schien Übung im Bau dieser Brücken zu haben, denn das Brett war bereit, und in wenigen Augenblicken lag der feste Steg über der Tiefe, hüben und drüben flach und sicher auf dem Gesims ruhend und gerade breit genug, um einen Mann zu tragen.

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