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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Die Mutter konnte auch die Blumenbeete und die Weinreben und die schönen Feigenbäume im Acker und ringsum alles ansehen, ohne daß der Silvio ein einziges Mal gerufen hätte.
Und wie alle Kinder nach dem Stineli schrieen, wenn sie krank waren, weil sie dann vergaßen, was ihnen weh tat, wenn es sie verkurzweilte. Und dann erzählte Rico, wie er mit dem Stineli auszog, und wie es dann schön war, und seine Augen leuchteten dann so zündend und der ganze Rico wurde so erstaunlich belebt, daß der kleine Silvio ganz ins Feuer kam und immer mehr hören wollte.
Das gelehrige Stineli hatte auch bald dem Silvio alle seine Worte abgelauscht und schwatzte ganz unverzagt mit Silvio drauf los, und wo es die Worte noch verkehrte, da hatte der Silvio einen Hauptspaß daran, und die Sache war für ihn wie ein absichtlich erfundenes Vergnügen.
Der Herr Pfarrer beruhigte die Frau nochmals, und nun ging sie zurück und bedachte, was nun alles für den Rico zu tun sei. Dieser trat eben in den Garten ein, und das Freudengeschrei, welches ihm Silvio nun entgegensandte, war so erstaunlich, daß Rico in drei Sprüngen an dem Bett war, um zu sehen, was sich da ereignet habe.
Sie hatte gar nicht mehr an den Rico gedacht, als sie Silvio in der Aufregung die Erklärung gab. Rico schlich leise zur Tür hinaus und fort. Frau Menotti dachte, er sei so leise fortgegangen, damit der Kleine nicht noch einmal aufgebracht werde, und es war ihr recht. Sie setzte sich nun an das Bettchen und sagte: »Hör, Silvio, ich will dir’s erklären und dann mußt du diesen Lärm nicht mehr machen.
Das Stineli machte die Augen ganz weit auf während Ricos Erzählung, es hatte ja von allem noch gar kein Wort gehört. Wie ein Freudenfeuer leuchtete es auf in seinem Herzen: mit dem Rico an seinen schönen See hinuntergehen und wieder alle Tage mit ihm zusammensein bei der guten Frau und dem kranken Silvio, der so nach ihm begehrte.
Die Frau Menotti war in großer Verlegenheit; sie wußte wohl, was der Rico den Wirtsleuten wert war, und daß sie ihn nicht bekäme, unter keiner Bedingung. So beschwichtigte sie den Silvio, wie sie nur konnte, und den Rico zog sie an sich und sagte voller Mitleid: »Ach du armes Waislein!« Da schrie Silvio in seinem Zorn: »Was ist ein Waislein? Ich will auch ein Waislein sein!«
Endlich ließ der Kleine das Wämschen los und gab Rico die Hand, und dieser ging ungern aus der Stube weg. Er wäre lieber dageblieben, wo es so still war und alles so gut aussah und Silvio und die Mutter so freundlich mit ihm waren. –
Es gelang ihm endlich, und Silvio hielt seine Augen auf ihn geheftet wie ein kleiner Sperber, als nun die Erzählung kam. Der Herr Pfarrer kam eben von Bergamo her, wo er zwei Tage zugebracht hatte.
Da wurde Silvio still und schlief ein. Aber die Mutter hatte sich verrechnet. Noch war sie am Morgen kaum recht erwacht, so rief Silvio aus seinem Bettchen herauf: »Ist alles in Ordnung, Mutter?«
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