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Aktualisiert: 5. Mai 2025
A propos, Sie machen mir doch abends das Vergnügen? Es ist Weihnacht und meine Vermählung.« »Wa ? Vermä ,« platzte das Seepferd heraus, faßte sich aber noch rechtzeitig: »Oh, es wird mir eine Ehre sein, Herr Medizinalrat.« »Wen heiratet er denn?« fragte es beim Hinausschwimmen den Barsch. »Was Sie nicht sagen: die Miesmuschel?? Warum nicht gar! Schon wieder so eine Geldheirat.«
Nachdem er schließlich mit der Schärfe seines Flossensaumes der Seerose einige Male kreuz und quer über den Bauch gefahren war, wobei seine Augen einen durchdringenden Blick annahmen, richtete er sich würdevoll auf und sagte: »Seitenstrangsklerose. Die Dame ist gelähmt.« »Ist noch Hilfe? Was glauben Sie? Helfen Sie, helfen Sie ich schieß rasch in die Apotheke,« rief das gute Seepferd.
Die Toaste auf die Miesmuschel und ihren Bräutigam gingen in dem Knallen der Korkpolypen und dem Klappern der Messermuscheln völlig unter. Das Seepferd und die Seerose saßen am äußersten Ende der Tafel, ganz im Schatten, und achteten in ihrem Glück kaum der Umgebung. »Er« drückte »ihr« zuweilen verstohlen den einen oder anderen Fühler, und sie lohnte ihm dafür mit einem Glutblick.
»Sie befinden sich in meinem Landhäuschen,« beantwortete das Seepferd ihren fragenden Blick und sah ihr tief in die Augen. »Wollen Sie nicht weiter schlafen, gnädige Frau, es würde Ihnen gut tun!« Die Seerose konnte aber beim besten Willen nicht. Ein unbeschreibliches Ekelgefühl zog ihr die Mundwinkel herunter.
Ich bin mit Ihnen gegangen und habe mir von Ihnen alles vorweisen lassen, bunte Muscheln, Korallen, den Kolibri, das Seepferd, kurz was Sie wollten; aber jetzt lassen Sie mich auch hier klar sehen. Daß das Dasein schwer und mühevoll auf Ihnen liegt, habe ich vom ersten Augenblick unserer Begegnung gemerkt; daß ich nicht aus kühler, kalter Neugierde frage, meine ich, wißt Ihr, alter Freund!
Dem Seepferd traten vor Freude Luftbläschen in die Augen. »Weihnachten, heute ist wirklich Weihnachten,« jubelte es ununterbrochen, »und das muß ich gleich dem Tintenfisch melden; Sie werden sich unterdessen recht, recht ausschlafen.«
An ihren fernen Gatten mußte sie denken, der sich, Gott weiß wo, herumtrieb. Drei Monate nun schon Tangwitwe! Wahrhaftig, es wäre kein Wunder gewesen, wenn sie ihn hintergangen hätte. Ach, wäre doch wenigstens das Seepferd bei ihr geblieben! Sie fürchtete sich so! Immer dunkler wurde es, daß man kaum mehr die eigenen Fühler unterscheiden konnte.
Als die Seerose nach dem Sturze endlich aus tiefer Ohnmacht erwachte, fand sie sich auf weiche Algen gebettet. Das gute Seepferd es war heute gar nicht ins Amt gegangen beugte sich über das Lager. Kühles Morgenwasser umfächelte ihr Gesicht, sie blickte um sich. Schnattern von Entenmuscheln und das fröhliche Meckern einer Geisbrasse drang an ihr Ohr.
»War das ein Unwetter heute nacht; mir dreht sich noch alles vor den Augen von dem Gewirbel,« fuhr das Seepferd fort. »Darf ich Ihnen übrigens mit Speck so einem recht fetten Stückchen Matrosenspeck aufwarten?« Beim bloßen Hören des Wortes Speck überkam die Seerose eine derartige Übelkeit, daß sie die Lippen zusammenpressen mußte. Vergebens.
»Was finden Sie denn so Wunderbares an der plötzlichen Genesung der Seerose, mein liebes Seepferd?« fragte der Tintenfisch und lächelte mild. »Sie sind ein Enthusiast, mein junger Freund! Also, Sie halten Blamol für ein Gift und schieben seiner Wirkung die Lähmung zu. Oh, welcher Irrtum!
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