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Aktualisiert: 30. April 2025
Einmal stürzte ich und über mich hinweg der Unteroffizier Teilengerdes. Ich verlor Stahlhelm, Pistole und Handgranaten. Nur weiter! Endlich erreichten wir den schirmenden Steilhang und preschten hinunter. Zu gleicher Zeit kam der Leutnant Schultz mit seinen Leuten an. Er berichtete mir ganz außer Atem, daß er wenigstens den frechen Posten durch Handgranaten gezüchtigt hätte.
Der Zünder hätte nur ein wenig gröber zu sein brauchen, und das Geschoß hätte uns im Keller an die Wände geklebt. Schultz erzählte mir, daß seine Ordonnanz beim Anblick des zerstörten Hauses gesagt hätte: »Da hat doch gestern ein Leutnant drin gewohnt, wir wollen doch mal sehen, ob der noch is.« Mein Bursche war ganz außer sich über meinen unglaublich festen Schlaf.
Ich trat näher und stieß auf zwei Leichname, die infolge der Hitze zu einem gespenstischen Leben erwacht schienen. Am Abend des 19. Juni ging ich mit dem kleinen Schultz, zehn Mann und einem leichten Maschinengewehr von dem allmählich etwas beklemmenden Orte auf Patrouille aus, um dem Posten, der sich neulich so forsch im Hohlweg bemerkbar gemacht hatte, einen Besuch abzustatten.
Fluchend mit einer Ladehemmung beschäftigt, die mich am Schießen hinderte, wandte ich mich infolge eines Schlages auf die Schulter um, und blickte in das wutverzerrte Gesicht des kleinen Schultz: »Da schießen sie noch, die verfluchten Schweine!« Ich folgte seiner Handbewegung und sah in einem kleinen Grabengewirre, von uns durch die Straße getrennt, eine Reihe von Gestalten, teils ladend, teils das Gewehr an der Backe.
Das Unterbewußtsein war in ständiger Erwartung eines Treffers. Der Tod hielt eine Hetzjagd ab. Irgendwo neben uns ging eine Abteilung mit schrillem Hurräh auf uns los. Der kleine Schultz gestand mir später, die Vorstellung gehabt zu haben, daß ein hagerer Inder messerschwingend hinter ihm her wäre und ihn schon fast am Kragen gepackt hätte.
Am nächsten Morgen wurde ich durch den Neffen des Obersts von Oppen, den kleinen Schultz, mit dem Rufe geweckt: »Mensch, wissen Sie noch gar nicht, daß Ihr ganzes Haus zusammengeschossen ist?« Als ich aufstand und mir den Schaden besah, merkte ich, daß eine schwere Granate oben am Dache geplatzt war und sämtliche Räume mit dem Beobachtungsstande eingerissen hatte.
Ich machte gute Miene zum bösen Spiel und schoß am Nachmittage selbst einige Batterien ein. Um 11 Uhr fand ich mich mit meinem Unglückskameraden Schultz wieder auf dem unheimlichen Stück Erde, auf dem mir schon so manche wilde Stunde geblüht hatte. Der Verwesungsgeruch in der schwülen Luft war kaum mehr auszuhalten. Wir überstreuten die Leichen mit Chlorkalk, den wir in Säcken mitgebracht hatten.
Dort heilte diese sechste Doppelverwundung bei vierzehntägiger Pflege ebenso gut wie alle vorhergehenden. Leider erfuhr ich in Hannover, daß unter vielen anderen Bekannten während des Handgemenges auch der kleine Schultz gefallen war. Kius war mit einer harmlosen Bauchwunde abgekommen.
Wir versöhnten uns jedoch wieder, als Schultz mich hinter einem Busche im Zwiegespräch mit einer Flasche Burgunder entdeckte, die ich zur Stärkung für das bedenkliche Abenteuer mitgenommen hatte. Zur verabredeten Zeit brauste die erste Granate heran. Sie schlug 50 Meter hinter uns ein.
Wie Leichentücher leuchteten die weißen Flecke aus dem Dunkel. Das Unternehmen fing damit an, daß uns die eigenen Maschinengewehrgeschosse fortwährend um die Beine flogen und in den Steilhang klatschten. Deswegen entstand ein heftiger Zank zwischen mir und dem kleinen Schultz, der die Gewehre selbst eingerichtet hatte.
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