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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Dass die einsame Höhe sich nicht ewig vereinsame und selbst begnüge; dass der Berg zu Thale komme und die Winde der Höhe zu den Niederungen: Oh wer fände den rechten Tauf- und Tugendnamen für solche Sehnsucht! "Schenkende Tugend" so nannte das Unnennbare einst Zarathustra.

Er war immer der Schenkende, und sein Fluch war, dass so wenige, wenige all derer, an die er seine reichen Gaben zerstreute, sie zu würdigen verstanden. Ein paar schöne Frauen verstanden ihn? nein, aber sie ahnten den Adel seiner Seele; instinktiv, wie es immer die Frauen tun. Drei Menschen, die zu seiner Zeit lebten, vermochten ihn ganz zu erfassen: Baudelaire und die beiden Browning.

Dauernde Macht kann nur der schenkende Geist, die adlige Verantwortung, die Autorität der Idee erwerben, erhalten und ertragen. Lebt wohl, wir scheiden. Die Fackel ruht in euren Händen, die leuchtende und zündende, die verheerende und verklärende. Seid gesegnet und seid ein Segen unserem Volke. Seid gesegnet mit Härte und Unerbittlichkeit.

Hier schwieg Zarathustra eine Weile und sah mit Liebe auf seine Jünger. Dann fuhr er also fort zu reden: und seine Stimme hatte sich verwandelt. Bleibt mir der Erde treu, meine Brüder, mit der Macht eurer Tugend! Eure schenkende Liebe und eure Erkenntniss diene dem Sinn der Erde! Also bitte und beschwöre ich euch.

Unersättlich trachtet eure Seele nach Schätzen und Kleinodien, weil eure Tugend unersättlich ist im Verschenken-Wollen. Ihr zwingt alle Dinge zu euch und in euch, dass sie aus eurem Borne zurückströmen sollen als die Gaben eurer Liebe. Wahrlich, zum Räuber an allen Werthen muss solche schenkende Liebe werden; aber heil und heilig heisse ich diese Selbstsucht.

Nur als Abbild der höchsten Tugend kam Gold zum höchsten Werthe. Goldgleich leuchtet der Blick dem Schenkenden. Goldes-Glanz schliesst Friede zwischen Mond und Sonne. Ungemein ist die höchste Tugend und unnützlich, leuchtend ist sie und mild im Glanze: eine schenkende Tugend ist die höchste Tugend.

Krankheit redet aus solcher Begierde und unsichtbare Entartung; von siechem Leibe redet die diebische Gier dieser Selbstsucht. Sagt mir, meine Brüder: was gilt uns als Schlechtes und Schlechtestes? Ist es nicht Entartung? Und auf Entartung rathen wir immer, wo die schenkende Seele fehlt. Aufwärts geht unser Weg, von der Art hinüber zur Über-Art.

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