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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Saturninus und Glaucia waren von Haus aus Herren und Diener des Proletariats und darum keineswegs auf gutem Fusse mit der Geldaristokratie, die zwar nichts dagegen hatte, mittels des Poebels dem Senat einmal Schach zu bieten, aber Strassenauflaeufe und arge Gewalttaetigkeiten nicht liebte.

Die namhaftesten Fuehrer der Popularpartei aber um diese Zeit waren Maenner der zweiten Gattung: sowohl Gaius Servilius Glaucia, von Cicero der roemische Hyperbolos genannt, ein gemeiner Gesell niedrigster Herkunft und unverschaemtester Strassenberedsamkeit, aber wirksam und selbst gefuerchtet wegen seiner drastischen Witze, als auch sein besserer und faehigerer Genosse Lucius Appuleius Saturninus, der selbst nach den Berichten seiner Feinde ein feuriger und eindringlicher Sprecher war und wenigstens nicht von gemein eigennuetzigen Motiven geleitet ward.

Wie Saturninus durch den gegen seinen Moerder gerichteten Prozess rehabilitiert ward, ist schon erzaehlt worden. Aber einen anderen Klang noch hatte der Name des Gaius Marius, bei dessen Nennung einst alle Herzen geklopft hatten; und es traf sich, dass derselbe Mann, dem Italien die Errettung von den nordischen Barbaren verdankte, zugleich der Oheim des gegenwaertigen Fuehrers der Demokratie war.

Ganz sicher entscheidende Momente finden sich nicht, aber die sehr ueberwiegende Wahrscheinlichkeit spricht fuer das erstere Jahr, teils weil dies den Ungluecksfaellen in Gallien naeher steht, teils weil in den ziemlich ausfuehrlichen Berichten ueber Saturninus' zweites Tribunat Quintus Caepio des Vaters und der gegen diesen gerichteten Gewaltsamkeiten nicht gedacht wird.

Eine Anzahl oppositionell gesinnter Volkstribune, an ihrer Spitze Lucius Appuleius Saturninus und Gaius Norbanus, beantragten im Jahre 651 wegen des in Gallien begangenen Unterschleifs und Landesverrats ein Ausnahmegericht niederzusetzen; trotz der faktischen Abschaffung der Untersuchungshaft und der Todesstrafe fuer politische Vergehen wurde Caepio verhaftet und die Absicht unverhohlen ausgesprochen, das Todesurteil ueber ihn zu faellen und zu vollstrecken.

Der Senat liess die Ernennung des minder gefaehrlichen Glaucia geschehen, aber tat, was er konnte, um Marius' und Saturninus' Wahl zu hindern oder doch wenigstens jenem in Quintus Metellus einen entschlossenen Gegner als Kollegen im Konsulat an die Seite zu setzen.

Marius, der den Oberbefehl fuehrte, haette gern seinen ehemaligen Verbuendeten und jetzigen Gefangenen das Leben gerettet; laut rief Saturninus der Menge zu, dass alles, was er beantragt, im Einverstaendnis mit dem Konsul geschehen sei; selbst einem schlechteren Mann, als Marius war, musste grauen vor der ehrlosen Rolle, die er an diesem Tage spielte.

Gern haette die oligarchische Partei die Enthuellungen benutzt, um mit der Demokratie ueberhaupt und namentlich mit Caesar abzurechnen, allein sie war viel zu gruendlich gesprengt, um dies durchsetzen und ihm das Ende bereiten zu koennen, das sie vor Zeiten den beiden Gracchen und dem Saturninus bereitet hatte; in dieser Hinsicht blieb es bei dem guten Willen.

Saturninus war entschieden der energischste Feind des Senats und der taetigste und beredteste Fuehrer der Volkspartei seit Gaius Gracchus, freilich auch gewalttaetig und ruecksichtslos wie keiner vor ihm, immer bereit, in die Strasse hinabzusteigen und statt mit Worten den Gegner mit Knuetteln zu widerlegen.

Nicht ungern sahen Marius und Saturninus den besten Feldherrn und den tuechtigsten Mann unter der Gegenpartei durch Selbstverbannung aus dem Staate scheiden. 2 Dahin fuehren alle Spuren.

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