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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Auch postmoderne Literatur und Malerei kennen die Technik des Sampling mit einer Offenheit für alles, was unser heutiges Alltagsidiom der Maschinen und Verfremdung zu bieten hat.

Die auf Schrift basierende Erkenntnislehre mit der ihr impliziten Logik gründet darauf, die Erfahrung als Spracherfahrung beständig neu zu schaffen und nacherleben zu lassen. Hingegen ist in einem Stadium jenseits der Schriftkultur das Prinzip des Sampling ein Begriff, den wir aus der Genetik kennen vorherrschend. Wir wollen Zitieren und Sampling kurz miteinander vergleichen.

Das biologische Sampling und das damit zusammenhängende Splicing betrachtet auch das Lebendige als einen Text. Beide Verfahren bearbeiten die ausgewählten Komponenten, um ihren Geschmack, ihr Aussehen, ihren Nährwert usw. zu verbessern.

Die Aneignung kann sich auf Wortrhythmen beziehen oder auf Satzstrukturen, auf das Feeling eines Textes oder auf die vielen anderen nicht-schriftlichen Ausdrucksformen. Genetische Konfigurationen, wie sie sich bei Pflanzen oder anderen lebendigen Einheiten finden, können ebenfalls vom Sampling erfaßt werden.

In dem Maße, in dem das Sampling in unserer Erfahrung Raum greift, gewinnt der Mensch eine sehr spezifische Freiheit, die innerhalb der Grenzen der schriftkulturellen Erfahrung nicht möglich war. In der Musik wird für diesen Zweck ein Gerät verwendet, das man Sequencer nennt. Das Zusammengesetzte, das Komponierte, ist synthetisch.

Sampling Im Rahmen der Schriftkultur vollziehen sich Erinnern und Besinnen und die daran geknüpfte Logik hauptsächlich durch Zitieren. Etwas zu wissen, heißt hier, darüber schreiben zu können und auf diese Weise die Logik der Schrift zu bekräftigen.

Sie kennt keine elementaren bedeutungstragenden Einheiten und geht mit ihren Auswahlverfahren weit über wohlgeformte Sätze, über Wörter, Morpheme oder Phoneme und die formale Logik hinaus. Die Techniken des Sampling gehen bis zur Rückgängigmachung.

Auch das Sampling bei Pflanzen, Früchten oder Mikroben ist nicht auf die Bewahrung ursprünglicher Identität gerichtet, sondern auf die Hervorbringung neuer Identitäten, die ihren Platz in unseren neuen Erfahrungen der Selbstsetzung zugewiesen bekommen. Unter dem Gesichtspunkt der Logik ist das Verfahren insofern interessant, als es neue Bereiche der logischen Angemessenheit einrichtet.

Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß das Wort Text vom lateinischen Wort für weben kommt und erst später auf zusammenhängende geschriebene Satzgebilde angewandt wurde. Nicht alles, was durch Sampling zusammenkommt, wird in eine graue Informationsmasse umgewandelt.

In dieser Kultur des Sampling gibt es keinen allgemeinverbindlichen Korpus schriftkultureller Texte und damit verbundener Logik; die vorherrschende Dynamik dieses Entwicklungsstadiums betrachtet die Vergangenheit allenfalls als ein erweitertes Alphabet, aus dem man zufällig oder systematisch diejenigen Buchstaben auswählen kann, die zum jeweiligen Vorgang passen.

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