Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 27. Juni 2025
Reiting hatte unterdessen zu erzählen angefangen: Basini war ihm Geld schuldig gewesen, hatte ihn von einem Termin zum andern vertröstet; jedesmal unter Ehrenwort. »Ich hatte ja soweit nichts dagegen,« meinte Reiting, »je länger es so ging, desto mehr wurde er von mir abhängig. Ein drei- oder vierfach gebrochenes Ehrenwort ist am Ende doch keine Kleinigkeit?
Törleß wußte um all dies, aber er verstand es nur bis zu einem gewissen Punkte. Er war einige Male sowohl Reiting als Beineberg auf ihren eigenwilligen Wegen gefolgt. Das Ungewöhnliche daran hatte ihm ja gefallen.
Das lernten wir damals gewissermaßen nur von der Kehrseite kennen, indem wir Punkte aussuchten, bei denen diese ganze natürliche Erklärung über die eigenen Füße stolpert, jetzt hoffe ich aber das Positive zeigen zu können das andere!« Reiting verteilte die Teeschalen; dabei stieß er vergnügt Törleß an. »Gib gut acht. Das ist sehr fesch, was er sich ausgetiftelt hat.«
Reiting hub zu sprechen an: »Du hast wahrscheinlich schon geglaubt, daß du fein heraus bist; was? Du hast wohl geglaubt, ich werde dir helfen? Nun, da hast du dich getäuscht. Was ich mit dir tat, war nur, um zu sehen, wie weit deine Niedrigkeit geht.« Basini machte eine abwehrende Bewegung. Reiting drohte wieder, auf ihn zu springen.
Ich versprach ihm daher auch nur kurz, mir noch überlegen zu wollen, was mit ihm geschehen werde, sagte aber, daß dies in erster Linie Beinebergs Sache sei. Was sollen wir nun eurer Meinung nach mit ihm anfangen?« Während Reiting erzählte, hatte Törleß wortlos, mit geschlossenen Augen zugehört.
Die Jahrhunderte der Revolutionen schienen ihm ein für alle Male vorbei. Dennoch verstand Reiting Ernst zu machen. Vorläufig freilich nur im kleinen. Er war ein Tyrann und unnachsichtig gegen den, der sich ihm widersetzte. Sein Anhang wechselte von Tag zu Tag, aber immer war die Majorität auf seiner Seite. Darin bestand sein Talent.
Oder hast du am Ende«, und Reiting blinzelte verdächtigend zu Törleß hinüber, »irgendeinen anderen Grund, weswegen Basini hinausfliegen soll, und willst bloß nicht Farbe bekennen? Irgendeine alte Rache? Dann sag es doch! Denn, wenn es dafür steht, können wir ja wirklich die günstige Gelegenheit benützen.« Törleß wandte sich an Beineberg. Aber dieser grinste nur.
Und Reiting wird ihm versprochen haben ihn zu schützen, wenn er ihm in allem zu Willen ist. Aber sie sollen sich geirrt haben, und ich werde es Basini noch austreiben!« »Wie bist du darauf gekommen?« »Ich bin ihnen einmal nachgegangen.« »Wohin?« »Da nebenan auf den Boden. Reiting hatte von mir den Schlüssel zum andern Eingang.
Die Gefahr hatte ihn mitten in das Wirbeln der Wirklichkeit gezogen. Er legte sich zu Bett. Er sah Beineberg und Reiting weggehen und den müden Schritt Basinis vorbeischlürfen. Aber er ging nicht mit. Doch marterten ihn schreckliche Vorstellungen. Zum ersten Male dachte er wieder mit einiger Innigkeit an seine Eltern.
Während der nächsten Tage oblag er ruhig seinen Arbeiten in der Schule; er kümmerte sich um nichts; Reiting und Beineberg mochten wohl einstweilen ihr Programm Punkt für Punkt in Szene setzen, Törleß ging ihnen aus dem Wege. Da trat am vierten Tage, als gerade niemand zugegen war, Basini auf ihn zu.
Wort des Tages
Andere suchen