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Die #Sigilla solis# waren oft sechs Dukaten schwer. Einer ist vierzehn Dukaten schwer. Er trägt die Namen Gottes und der zehn Fürsten der Engel und die hebräischen Worte, die der berühmte Abt Trieheim aus der Bibel und den Rabbinen entlehnt und Agrippa von Nettelsheim in seinem Werk #De occulta philosophia# erklärt hatte.

Leibniz sagt: =in Germania inter alias causas ideo fixior est scholastica philosophia, quod sero et ne nunc quidem satis germanice philosophari coeptum est=. Das Latein bildete die dicke Mauer zwischen dem Volk und den Gelehrten: jenes erfuhr nichts von den gelehrten Spitzfindigkeiten und konnte ihnen also weder Spott noch gesunden Menschenverstand entgegensetzen; diese raubten sich dadurch selbst den freien Blick ins Leben und bauten, wie Schlosser sich ausdrückt, im Dunkeln ihre Kartenhäuser, die nur Träumer bewohnen konnten.

Erde, feste Burg gerundet, Schwebest in des Lichtes Wogen Sicher, wie kein Schiff in Fluten, Wie kein Kind im Mutterschoße. Denn es sitzt am Steuerruder Selbst des Lichts unehl'che Tochter, Die Philosophia schlummert Nie, und hält das Richt'ge oben. Und Astronomia suchet Rastlos an dem Himmelsbogen Und dem Kompaß; alle Stunden Geht die Welt nach ihren Polen.

Der erste kühne Held, der es wagte gegen den Dämon, welcher am Marke der Menschheit nagte, seine Stimme zu erheben, war =Cornelius Agrippa von Nettesheim=, Generaladvokat zu Metz . In seiner Jugend hatte sich derselbe viel mit den auf die Magie bezüglichen Schriften beschäftigt, und war bald zu dem Schlusse gekommen, dass dieselbe entweder auf Betrug oder auf einer besonderen Kenntniss der Natur beruhen müsse. Aus diesen Gedanken ging seine erste Hauptschrift »de incertitudine et vanitate scientiarum« hervor, die eine Satire auf den damaligen Zustand der Wissenschaften enthält. Von hier aus gelang es ihm auch allmählich sich zu einer von dem Aberglauben der Zeit unabhängigen Beurtheilung des Hexenglaubens und der Hexenverfolgung zu erheben. Gegen beide richtete er seine Schrift »de occulta philosophia« (Paris 1531, Köln 1533). Diese Schrift jedoch sowie seine geschickte Vertheidigung einer Bäuerin, welche der Inquisitor Savin verbrennen wollte, machte ihn suspect. Man sagte ihm nach, dass er selbst mit dem Teufel im Bunde stehe und Magie treibe, und wegen der letzteren angeklagt, musste er ein Jahr lang zu Brüssel im Gefängniss schmachten. Nach seinem Tode erzählte man, er habe auf seinem Sterbebette einen schwarzen Hund aus seinem Nacken gezogen, der ein Dämon war, und habe dabei gerufen: der sei die Ursache seines Verderbens. Es lag ein furchtbarer Hass auf dem freisinnigen und muthigen Manne. Doch war sein Auftreten nicht erfolglos geblieben, indem er wenigstens Einen Schüler hinterliess, der auf den Wegen des Lehrers weiter zu gehen wagte. Es war dieses der Leibarzt des Herzogs Wilhelm von Cleve, =Johann Weier= (in seinen lateinischen Schriften =Wierus=, auch =Piscinarius= genannt).