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Aktualisiert: 10. Juli 2025
Er packte sie am Kragen ihrer Pelzjacke und sagte: »So, nun halte ich dich fest, Nora Sausewind, damit du nicht hineinfällst. Du mußt in die Grube hinuntersehen, obgleich du nur ein Kind bist, damit du, wenn du einmal alt bist, der Jugend erzählen kannst, daß wir hier auf Lövdala in einer einzigen Nacht zwei Wölfe und einen Fuchs in unserer Grube gefangen haben.«
Diese Nachricht war für die besorgte Frau Doktorin eine große Beruhigung; nun wußte sie, daß, was von außen her der armen Mutter an Trost und Hilfe konnte geboten werden, ihr bald und am wohltuendsten durch diese treue alte Freundin zuteil werden würde. Diese allein hatte ja die entschlafene Nora gekannt und auch geliebt wie eine zweite Mutter.
Das waren ihre eigenen Worte, mit denen sie der Nora von dem Lande drüben erzählt hatte, – und, wie wunderbar! das Elsli hatte ja völlig den Ton der Stimme der Nora, es hatte die Bewegungen ihrer Hand; jedes Wort brachte der Klarissa die entschwundene Nora ganz lebendig vor Augen. Sie umfaßte das Elsli und weinte vor Leid und Freude zugleich.
»Ich sehe, ich habe dir unrecht getan, Nora Sausewind«, sagte er dann. »Zur Belohnung dafür darfst du jetzt zu Maja Lisa hinuntergehen und ihr alles erzählen.« Das brauchte er der Kleinen nicht zweimal zu sagen. Im nächsten Augenblick schon war sie drüben in der Stube des Brauhauses, wo noch großer Jammer herrschte, und erzählte alles, was vorgefallen war.
Jetzt stürzten der Emmi die Tränen aus den Augen, denn da lag nun die Nora, kalt und schweigend für immer, und Emmi konnte ihr nie mehr etwas Freundliches tun, und da sie noch am Leben war, hatte es Emmi nie getan und war am liebsten gar nicht zu ihr gegangen, und doch war Nora so krank gewesen und so viel allein und hatte wenig Freuden gehabt.
Nora war mitten unter Blumen in ihr letztes Bettlein hineingelegt worden, in dem sie die Reise nach Hause machen sollte. Das hatte alles die treue Klarissa besorgt. Nun machte sie sich auf den Weg, um Elslis Mutter aufzusuchen, mit der sie eine eingehende Besprechung vorhatte.
Als sie es heranrennen und nun stillstehen sah, rief sie ihm voller Verlangen zu: »Komm, Elsli, komm, du kannst schon hier oben ausruhen, du mußt nicht mehr auslaufen.« Das Elsli gehorchte. Nora war ganz allein oben im Zimmer und hieß voller Freuden Elsli willkommen.
Gegen Abend saß Nora wieder in ihrem Lehnstuhl am Fenster und schaute still mit müden Blicken hinaus, wo die Abendsonne goldene Streifen über den grünen Rasen warf und die Rosenblätter durchleuchtete, die hier und da von den Strahlen getroffen wurden.
Die alte Klarissa saß am Arbeitstischchen der Nora vorüber, und ihre treuen Augen erhoben sich von Zeit zu Zeit von der Arbeit und folgten den Blicken des kranken Kindes. »Klarissa«, sagte Nora jetzt, »sag mir einmal wieder das alte Lied vom Paradies.« Und wir kommen dir bald nach, erst ich, und dann die Mama.« In diesem Augenblick trat die Mutter herein.
»O! o!« fuhr Nora ganz belebt fort, und während des Sprechens wurde sie immer lebendiger: »Da weißt du vielleicht gar nicht, wie schön es dann sein wird?
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