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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Nicolaus antwortete, daß er dasselbe um so besser kenne, weil sich daselbst eine Telegraphenstation befinde. Erwies sich also auch Nishny-Udinsk so menschenleer wie Kamsk, so blieb ihm gar nichts anderes übrig, als in der Hauptstadt Ostsibiriens Beschäftigung zu suchen.
Man hatte die Befehle des moskowitischen Gouvernements mit peinlicher Strenge vollzogen. Was nicht fortgeschafft werden konnte, wurde zerstört. Als sie Kamsk verließen, theilte Michael Strogoff seinen beiden Reisegefährten mit, daß sie nun bis Irkutsk nur noch ein kleines Städtchen, Nishny-Udinsk, antreffen würden.
Nishny-Udinsk verfiel eben demselben Schicksal, und die Tartaren, in einer Gesammtstärke von 50,000 Mann, hatten es schon verlassen, um sich einiger wichtiger Stellungen vor Irkutsk zu bemächtigen. In kurzer Zeit sollten sie mit den Truppen des Emirs zusammentreffen.
Eine halbe Stunde nach jenem Ueberfall durch die Reiter betraten Michael Strogoff, Nicolaus und Nadia Nishny-Udinsk. In einiger Entfernung folgte der treue Hund ihnen nach. In dieser ringsum brennenden Stadt, welche eben die letzten Marodeure verließen, sollten sie nicht bleiben. Die Gefangenen wurden auf Pferde geworfen und eiligst weiter geschleppt.
Wie es überhaupt zu diesem furchtbaren Ereigniß gekommen war, das konnte Niemand erklären, da sich keine lebende Seele fand, die es hätte sagen können. An demselben Tage Nachmittag gegen vier Uhr erkannte Nicolaus am Horizonte die hohen Thürme der Kirchen von Nishny-Udinsk. Rings um sie wälzten sich dichte Dunstmassen, welche von Wolken offenbar nicht herrührten.
Hier fand Nadia auf der Schwelle eines Hauses zwei solche starke Messer, wie sie die sibirischen Jäger zu gebrauchen pflegen. Sie gab das eine Michael Strogoff, der es unter seinen Kleidern verbarg, und bewahrte selbst das andere. Die Kibitka befand sich nun noch fünfundsiebzig Werst von Nishny-Udinsk entfernt.
Nach gründlicher Erwägung des Für und Wider hielt er es aber doch für das Wichtigste, selbst um den Preis einer Reise durch die unwirthliche Steppe, nur den Tartaren nicht in die Hände zu fallen. Eben gedachte er Nicolaus vorzuschlagen, die Straße zu verlassen und erst nach Umgehung von Nishny-Udinsk nach derselben zurückzukehren, als von der rechten Seite her ein Schuß krachte.
Dieses geschah etwa sechzig Werst von Nishny-Udinsk, zwischen den Dörfern Tatan und Chibarlinskoë. Michael Strogoff wurde also auf dieses Pferd gesetzt, dessen Zügel man ihm in die Hand gab. Dann trieb man es durch Peitschenschläge, Steinwürfe und lautes Schreien in Galop.
Dreißig Werst vor Nishny-Udinsk wurde die Spur einer erst neuerdings stattgefundenen Zerstörung immer deutlicher, die ihrer Natur nach nur von der Hand der Tartaren herrühren konnte. Hier waren in der That die Felder nicht allein von den Hufen der Pferde zertreten, die Wälder von der Axt des Holzhauers gefällt.
Hätte Nicolaus übrigens allen Leichen, welchen sie weiterhin begegneten, die letzte Ehre erweisen wollen, er wäre nimmer fertig geworden. Mehr in der Nähe von Nishny-Udinsk fand man die Körper der Ermordeten zu Fünfzigen auf der Erde liegend. Dennoch mußte man diesem Wege so lange folgen, als es ausführbar war, ohne den Feinden in die Hand zu fallen.
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