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Ich bin zu schwach, das Unkraut auszureißen, und wundere mich auch nicht mehr, daß unter den zahllosen Grabsteinen auf den Friedhöfen so selten einer die Inschrift trägt: V | I + V | O Der Kardinal Napellus

Er stach mit einer Nadel in den Globus und murmelte etwas, wie: es sei seltsam, daß sogar unser See, ein so winziger Punkt, auf der Karte stünde, da wachte Radspiellers Stimme am Fenster wieder auf und fuhr mit schrillem Hohn dazwischen: »Warum verfolgt's mich denn jetzt nicht mehr, wie früher im Träumen und im Wachen, das Bild Seiner Eminenz des großen Herrn Kardinals Napellus?

Von da an schien mein Weg plötzlich wie besät mit wunderbaren Ereignissen. Noch in derselben Nacht trat eine Vision vor mich: der Kardinal Napellus, in der Hand mit der Fingerstellung eines Menschen, der eine brennende Kerze trägt das blaue Akonit mit den fünfblättrigen Blüten. Seine Züge waren die einer Leiche, nur aus seinen Augen strahlte ein unzerstörbares Leben.

Ich werde weiter loten und loten, ohne Ziel, ohne Sehnsucht, froh wie ein Kind, das sich genügen läßt am Spiel und noch nicht verpestet ist an der Lüge: das Leben hätte einen tieferen Zweck, werde loten und loten, aber, so oft ich auf Grund stoße, wird's mir wie ein Jubelruf klingen: es ist immer wieder nur die Erde, die ich berühre, und nichts als die Erde, dieselbe stolze Erde, die das heuchlerische Licht der Sonne kalt zurückwirft in den Weltraum, die Erde, die sich außen und innen getreu bleibt, so wie dieser Globus, das letzte jämmerliche Erbstück des großen Herrn Kardinals Napellus, dummes Holz ist und bleibt, außen und innen.

Ein einziges Mal nach vielen Jahren hat mich mein Weg in jene Gegend geführt: von dem Schlosse ragten nur mehr die Mauern, aber zwischen dem verfallenen Gestein sproßte mannshoch auf im sengenden, grellen Sonnenbrand, Staude an Staude, ein unabsehbares stahlblaues Beet: das #Aconitum napellus#. Die vier Mondbrüder Eine Urkunde Wer ich bin, ist bald gesagt. Vom 25. bis zum 60.

Auf dem Totenhügel des Gründers dieser asketischen Sekte, des sagenhaften Kardinals Napellus, sagt die Legende, schoß in einer einzigen Vollmondnacht in Mannshöhe ein solcher 'blauer Sturmhut' auf, über und über mit Blüten bedeckt, und als man das Grab öffnete, war die Leiche darin verschwunden.

Und als mir eines Tages ein Freund den Globus hier denselben Globus, den ich aus dem Kloster geraubt und verkauft hatte, die Reliquie des Kardinals Napellus , als Geschenk ins Haus schickte, mußte ich hell auflachen, als ich ihn wiedererkannte, über diese kindische Drohung eines albernen Schicksals.

Heute noch steht ihr Kloster dort, über dem Eingangstor das steinerne Wappenschild: eine Giftpflanze mit fünf blauen Blütenblättern, deren oberstes einer Mönchskapuze gleicht: das #Aconitum napellus#, der 'blaue Sturmhut'. Ich war ein junger Mann, als ich mich in diesen Orden flüchtete, und fast ein Greis, als ich ihn verließ.