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Als sie wieder ins Bett kam, war Nan schon eingeschlafen. Und in ihrem Schlafe hatte die kleine Lilly einen Traum. Es schien ihr, als käme eine Königin an ihr Bett, ganz in grünen Blättern und mit einer goldnen Krone auf dem Kopfe; und sie rührte sie an und sprach zu ihr.

Aber weder Nan noch Lilly, noch sonst wer hatte je die >Pixis< gesehen, wenn sie wirklich diese kleinen bösartigen schwarzen Dinger mit dem beweglichen Schweif sind, von denen in den Märchen und Balladen steht. Eines Nachts hatte Nan vergessen, Wasser heraufzuziehen; man war auch im Dezember, und die Brunnenkette war ganz mit Eis überzogen.

Sogleich dachte Lilly an ihren Traum, und sie wußte, daß ihr die Königin Mandosiane sagen ließ zu kommen. Und in derselbigen Nacht küßte Lilly Nan ganz leise, zog ihre neuen Schuhe an und machte sich auf den Weg.

Lilly faßte ein großes Mitleiden. Wenn sie die Winteräpfel pflückte, die Mispeln in Reihen legte, die Milch butterte, die Molken durch ihre roten Finger drückte, immer mußte sie denken, wie man die arme Nan gesund machen könnte.

Die Mandosiane heilt, sagte er. So fand Lilly ihre in Grün gekleidete Königin. Vorsichtig drückte sie sie an sich und ging den weiten Weg zurück. Aber die Heimreise war noch langsamer als die andre, denn Lilly war müde. Es kam ihr vor, als sei sie seit Jahren unterwegs. Aber sie war voll Freuden, denn sie wußte, daß sie die arme Nan heilen könne.

Und man nannte diese Prinzessin Morgane die Rote und sie war eine berühmte Hure und eine furchtbare Männermörderin. Die Geopferte Lilly und Nan dienten auf einem Bauernhofe. Sie schleppten im Sommer das Wasser aus dem Ziehbrunnen den in dem reifen Korn kaum sichtbaren Pfad entlang; und im Winter, wenn es kalt war und die Eiszapfen an den Fenstern hingen, kroch Lilly zu Nan ins Bett.

Darauf barg Lilly ihren Kopf in den schwarzen Kissen der Nacht, und sie sah nichts mehr. Aber am nächsten Morgen, als der Hahn krähte, war es Nan nicht möglich aufzustehen, und sie klagte und jammerte, denn ihre Beine waren ohne Gefühl, und sie konnte sie nicht rühren. Des Tags kamen die

Die Alte betrachtete Lilly voll Staunen und sagte: Aber Nan ist ja seit langem fort und verheiratet. Und geheilt? fragte Lilly voll Freude. Geheilt, nun, natürlich, sagte die Alte. Und du, bist du nicht Lilly? Ja, sagte Lilly; aber sag, wie alt mag ich wohl sein? Fünfzig, nicht wahr, Großmutter, riefen die Kinder; sie ist nicht ganz so alt wie du.