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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Das tat er aber keineswegs. Der Wandlungsfähige tauchte als Erzengel im Burgtheater auf. Mein Bekannter sah ihn knapp hernach auf dem Graben wieder. Waldemar Tibitanzels Barttracht hielt künstlerisch zwischen Christusbart und Mädchenkinn gleicherweise die Mitte, und ein genauer Beobachter hätte die der Wahrheit nahekommende Vermutung ausgesprochen, er sei nicht rasiert. Von den Schnallen seiner Schuhe war die schwarze Politur abgefallen, gelbes Messing kam zum Vorschein, und so auch in der geringfügigsten Kleinigkeit offenbarte sich der desolate Zustand seiner Finanzen und sein

Der höchste städtische Beamte entfaltete eine fast königliche Pracht. Der vergoldete Staatswagen, welcher jetzt alljährlich von der gaffenden Menge bewundert wird, existirte damals allerdings noch nicht, denn bei feierlichen Gelegenheiten erschien der Lordmayor zu Pferde, begleitet von einer zahlreichen Cavalcade, die an Pracht nur dem Gefolge nachstand, das bei einer Krönung den Monarchen vom Tower nach Westminster geleitete. Er zeigte sich öffentlich nie ohne seinen prachtvollen Mantel, sein schwarzes Sammetbarett, seine goldene Kette, seine Juwelen und ein großes Gefolge von Läufern und Garden. Dieser ihn beständig umgebende Pomp hatte auch durchaus nichts Lächerliches in den Augen der damaligen Zeitgenossen, denn er entsprach nur der Stellung, welche dieser Mann als Repräsentant der Macht und Würde der Stadt London im Staate einnahm. Diese Stadt, welche damals im ganzen Lande nicht ihres Gleichen, ja nicht einmal eine ihr nahekommende Rivalin hatte, übte fünfundvierzig Jahre lang einen fast eben so großen Einfluß auf die Politik Englands aus, wie Paris in unseren Zeiten auf die Politik Frankreichs. An Intelligenz war London allen übrigen Theilen des Königreichs weit überlegen, und eine Regierung, welche die Unterstützung und das Vertrauen der Hauptstadt besaß, konnte in einem Tage Geldmittel erlangen, zu deren Aufbringung in den übrigen Theilen der Insel viele Monate nöthig gewesen wären. Auch die militairischen Hülfsquellen der Hauptstadt waren nicht zu verachten. Die Gewalt, welche in anderen Theilen des Landes die Lordleutnants ausübten, war in London einer Commission von angesehenen Bürgern anvertraut. Unter den Befehlen dieser Commission standen zwölf Regimenter Infanterie und zwei Regimenter Kavalerie. Allerdings würde diese Armee von Handlungsdienern und Schneidergesellen, deren Hauptleute Gemeinderäthe und deren Obersten Aldermen waren, gegen reguläre Truppen nicht lange Stand gehalten haben, aber es gab damals auch nur sehr wenig reguläre Truppen im Lande. Daher mußte eine Stadt, die binnen einer Stunde zwanzigtausend von natürlichem Muthe beseelte und leidlich bewaffnete Streiter, denen es keineswegs ganz an militairischer Disciplin fehlte, ins Feld stellen konnte, eine eben so werthvolle Bundesgenossin als furchtbare Feindin sein. Man hatte noch nicht vergessen, daß Hampden und Pym durch die Londoner Miliz gegen gesetzwidrige Tyrannei vertheidigt worden, daß in der kritischen Zeit des Bürgerkrieges die Londoner Miliz nach Gloucester marschirt war, um die Belagerung dieser Stadt aufzuheben, noch daß sie bei der Bewegung gegen den Militairdespotismus, der auf den Sturz Richard Cromwell’s folgte, eine sehr bedeutende Rolle gespielt hatte. Man kann ohne Übertreibung behaupten, daß Karl

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