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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Da schaute sich der seltsame Fremde vorsichtig nach allen Seiten um und flüsterte: »Nicht so laut! Wir wollen nicht stehenbleiben! Schreite neben mir einher, als ob wir Gleichgültiges sprächen!« Wir setzten uns in Bewegung. Ich konnte mir des Mohammedaners Benehmen und Absicht immer weniger deuten. »Bist du durstig?« frug er und zog eine Whiskyflasche aus dem Gewand.
Am Ende hatte ich mich zum Mitwisser, zum Mitschuldigen eines blutigen Frevels gemacht? Aber ehe ich diese Befürchtungen weiter denken konnte, fesselte mich wieder des Mohammedaners seltsames Benehmen. Er hatte das Schreiben dicht vor die Augen gehoben, so daß ich im Mondschein durch das Pergament hindurch die Umrisse seines Kopfes wie den gespenstischen Schatten eines Raubtierschädels sah.
Ein junger Deutscher ersuchte mich nämlich, ihm gegen eine Belohnung von zwölf Rupien das Gewand eines Mohammedaners zu verschaffen, in dem er sich nach seiner Heimat durchschmuggeln wollte. Das Schicksal wollte es, daß ich noch am selben Tag das gewünschte Kleid stehlen konnte. Ich ließ mir vierzehn Rupien dafür bezahlen und schwor, daß ich nichts dabei verdiente.
Die Araber gründlich kennen zu lernen ist gar noch schwieriger; das gelingt nur bei langjährigem Aufenthalt unter ihnen, oder wenn man in ihrer Mitte gereist ist und zwar unter der Maske eines Mohammedaners, nicht eines Vornehmen, sondern eines Bedürftigen; denn selbst einem vornehmen Religionsgenossen gegenüber sind die Araber Lügner, Heuchler und Prahler.
Er lächelte wieder. »Hättest du getrunken, so wäre kein Wort mehr über meine Lippen gekommen, denn ich brauche einen nüchternen Mann!« Ich bewunderte die Schlauheit des Mohammedaners. Vielleicht handelt es sich um einen Einbruch? dachte ich. In diesem Falle hätte ich allerdings schweren Herzens absagen müssen. Denn nur noch eine Stunde durfte ich der Kaserne fernbleiben.
Dies ist der Gruß eines eingefleischten Mohammedaners, wenn ein Ungläubiger zu ihm kommt; dagegen empfängt er jeden Gläubigen mit dem Sallam aaleïkum. »Aaleïkum!« antwortete ich und sprang vom Pferde. Er sah mich ob dieses Wortes forschend an; dann fragte er: »Bist du ein Moslem oder ein Giaur?« »Seit wann empfängt der Sohn des edlen Stammes der Schammar seine Gäste mit einer solchen Frage?
Aber wir waren bald im Gebirge, nicht ohne vorher einer von Tetuan kommenden Karavane begegnet zu sein, bei welcher mehrere Europäer waren, die mich alle baten und beschworen, nicht in alleiniger Begleitung eines Mohammedaners und sogar ohne Waffen ins Innere des Gebirges zu gehen. Aber ich liess mich nicht mehr bereden, es waren die letzten Christen, die ich für lange Zeit zu sehen bekam.
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