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Aktualisiert: 6. Oktober 2025
Mario Malvolto entschloß sich. Er zerriß in Gedanken den im Kopf geschriebenen Brief. Dann ging er ins Haus und stellte sich, die Arme verschränkt, vor das Bild des Pippo Spano. Nein, Pippo Spano lächelte nicht. Vielleicht doch? Aber sein Lächeln war nie so unnachweisbar gewesen. Gemma zeigte sich ihrem Geliebten am Abend, und am folgenden wieder, und an jedem Abend.
Im Parkett saß eine Fremde, ein schönes, starkes Profil unter der Samtschleife des großen Hutes. Eine wehende Kravatte hüllte sie bis an den Mund in rosige Gaze . . .« Mario Malvolto träumte noch, als er auf den Platz von Settignano einbog. Der niedrige, flach geschweifte Kirchengiebel war von Mond bläulich gepudert.
Ich versuche den Rausch von Schmerz zu ahnen, den du erlebt hast, so oft eine Frau ihre spitzen Finger in dein Herz grub!« Mario Malvolto verschränkte die Arme. Er kam näher, die Augen auf dem Gesicht des Condottiere. Er flüsterte: »Siehst du, nach solchem Rausche schmachte nun ich! Ich bin zu zerbrechlich dafür und zu nüchtern; darum erdichte ich Menschen, die anders sind.
Aber Mario Malvolto sah sie in Gefahr und war erschrocken; sie hatte seinen Ruf gehört. Sie schaute um, die Hand als Dach über den Augen. Ein unterdrückter Jubelschrei, der Schrei eines aufschießenden Vogels, und sie sprang vom Brunnen. Sie flatterte an der Mauer empor, sie haschte nach seiner Hand, ihre Füße suchten die Lücken zwischen den Steinen, und so gelangte sie hinauf bis zu seinen Küssen.
Sie begehrte dorthin, sie ließ sich hinab und zog ihn hinein in ihr gewalttätiges Reich, zwischen Sträucher voll roter Blüten, die alle bluteten und nickten bei dem Fall der ineinander Verschlungenen. Mario Malvolto meinte zum ersten Male eine Frau umarmt zu haben. Zum ersten Male war er, und mit ihm die Welt, von einer Frau ganz aufgezehrt, ganz in eine starke Frauenseele entrückt worden.
Mario Malvolto schritt über ihn weg, er nahm im Vestibül die Lampe vom Tisch, ging die Treppe hinauf und betrat sein Arbeitszimmer. Auf der Bibliothek die Frauenbüsten in ihrer schmalen alten Tracht lächelten weiß, verschlossen, aus steilen Träumen; und auf ihren Stirnen die große Perle schien im Mondlicht an ihrer Kette zu schwanken. Das Zimmer war so hell, daß Malvolto die Lampe löschte.
Was ich alles dort gefühlt hatte, was man in sechzehn Jahren alles fühlen kann am Grunde dieser Nester von Epheu und auf diesen durchlöcherten, warmen Mauern, bei den Eidechsen meinst du, er hätte davon was geahnt? Ich hätte mich geschämt, ihm ein Wort zu verraten . . . Dir « »Mir?« fragte Mario Malvolto und griff mit schlechtem Gewissen nach dem Geschenk, das sie hinhielt. »Dir sag' ich's!«
»Wir, die wir nur noch ein Leben haben!« »Ich habe dein Blut in mir,« sagte Gemma. »Nur deines!« »Und doch müssen wir uns töten, du mich, ich dich.« »Wir sind unglücklich!« Sie blieben lange reglos. Da schluchzte Gemma auf. »Ich soll dich nie mehr haben nie mehr.« »Ich soll niemals mehr deine Hüften küssen,« sagte Mario, »und ihre kleinen Gruben mit den Lippen messen.
»Die Liebe zu Ihnen, Mario Malvolto,« wiederholte sie, und ihre Stimme zitterte leicht. »Contessina, Sie sind ein Kind. Wenn Sie mich liebten, warum haben Sie nicht einen Ihrer Freunde beauftragt, mich Ihnen vorzustellen? Ich hätte mich Ihnen zu Füßen gelegt.« »Zu Hause wären wir nicht frei gewesen. Um uns lieben zu dürfen, hätten wir uns heiraten müssen.« »Ah!« Er empfand eine böse Genugtuung.
Er sah ins Zimmer zurück, und er erschrak. Einen Augenblick hatte es ihm geschienen, der überlebensgroße Mensch dort auf der grellen Wand reiße sein Schwert in die Höhe. Mario Malvolto sagte in Gedanken zu ihm, zu diesem Bilde, dem einzigen, das täglich auf seine Arbeit herniedersah: »So finden wir uns wieder.
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